Vereine & Verbände Ausgabe 08/2025 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 44 Schenken Sie ihrer Brille ein zweites Leben. In der Gemeindebücherei können Sie während der üblichen öffnungszeiten alte, funktionsfähige Brillen (auch Sonnenbrillen) in der Sammelbox der Wiederverwendung zuführen. Weltweit landen viele millionen funktionsfähige Brillen im Abfall, weil sie für ihre Besitzer*innen keine ausreichende Sehhilfe mehr darstellen oder ganz einfach „aus der mode“ gekommen sind. Gleichzeitig gibt es aber auch millionen bedürftiger menschen, die aufgrund einer Sehbeeinträchtigung dringend eine Brille bräuchten. Um dem entgegenzuwirken, werden die eingesammelten Brillen an die caritative Organisation „BrillenWeltweit“ weitergeleitet. Diese Vereinigung sortiert, reinigt, prüft, vermisst, überarbeitet und registriert die Brillen und versendet sie schließlich kostenlos in die Dritte Welt. möglich ist das, weil „BrillenWeltweit“ hier unter anderem auch Langzeitarbeitslose einbindet, denen damit die Wiedereingliederung in das Berufsleben erleichtert werden soll. https://brillenweltweit.de FOTO: HANS-PETEr SEmmLEr Der reparatur-Treff in Wenzenbach-Irlbach hat Grund zum Feiern: mit über 500 durchgeführten reparaturen beweist er eindrucksvoll, wie viel Wirkung gemeinschaftliches Engagement entfalten kann. Zur „500sten reparatur“ spendierte unsere „Nähfee“ Agnes Gerhardt den leckeren und optisch sehr ansprechenden Kuchen. Pünktlich zum „Jubiläum“ wurden auch die neuen T-Shits fertig, die wir uns geleistet haben. Den Druck sponsorte das Werbehaus Schuster nach einer Vorlage von christian rauscher. Herzlichen Dank dafür. Gegründet wurde der Treffpunkt von Hans-Peter Semmler, dem Vorsitzenden der Nachbarschaftshilfe. Er meint, dass dadurch ein starkes Zeichen gegen Wegwerfmentalität und für gelebte Nachhaltigkeit gesetzt wird. Statt anonymer Konsumkultur setzten die ehrenamtlichen mitglieder des reparatur-Teams auf Dialog und Teilhabe: Jede reparatur ist ein mini-Workshop, in dem Laien lernen, Technik zu verstehen, zu schätzen und ggf. selbst Hand anzulegen. Die 12 Ehrenamtlichen reparateure bringen nicht nur Werkzeug, sondern auch Herzblut mit und geben Wissen weiter, dass in keiner Anleitung steht. Das Schöne an diesem reparaturtag war, dass ein neuer reparateur zu uns gestoßen ist. Alfons Klinger, bereits bekannt als Schriftführer der Nachbarschaftshilfe, hilft zukünftig mit. Da trau ich mich auch ran, meinte er spaßig zum lockeren Stiel der Schneeschaufel. Auch das Orga-Team lebt den Nachhaltigkeitsgedanken. So werden z.B statt Plastikbecher für den bereitgestellten Wasserspender abspülbare Tassen und für gespendeten Kuchen Teller an die wartenden Gäste ausgegeben. Spannend war, wer bzw. was die 500erste reparatur sein wird. Frau Held, die bei einem Kleid die Naht nachnähen ließ, war die Glückliche. Dafür hatten wir eine Flasche Sekt spendiert und sie durfte den Kuchen anschneiden. Ihr Kommentar: „Schön, dass es euch gibt, und mit dem gekühlten Sekt mache ich mir zuhause gleich einen Aperol uns stoße auf euch an. Hier in der Irlbacher Schule begegnen sich verschiedenste menschen: der pensionierte Elektroingenieur, der mit leuchtenden Augen seinen Lötkolben schwingt, neben einem Holztechniker, der den wackeligen Stuhl wieder stabilisiert. Geräte, die anderswo in den müll gewandert wären – Staubsauger, Lampen, Kaffeemaschinen – erhalten nicht nur funktionale Wiederbelebung, sondern emotionale Aufwertung. „Das war das Tonband, dass ich mit dem ersten Lehrlingslohn gekauft habe – dass es wieder funktioniert, ist für mich unbezahlbar,“ erzählt ein Besucher. Oder der ca. 8-jährige Junge, der stolz mit seinem Werkzeuggürtel ankommt und unter Anleitung sein Skatebord repariert. Die ökologischen Effekte sind messbar: Durch Wiederverwendung statt Neukauf konnten tausende Kilogramm cO eingespart werden. Das zeigt: Klimaschutz beginnt nicht im globalen maßstab, sondern direkt am defekten mixer auf dem Küchentisch. Kleine Taten, große Wirkung! Dies zeigt das motto, nachdem die Nachbarschaftshilfe und der dazugehörige reparatur-Treff arbeiten. Für die Zukunft planen wir noch mehr menschen zu inspirieren die defekten Sachen nicht gedankenlos zum Wertstoffhof zu transportieren, sondern einen reparaturversuch zu starten. Es wird Zeit, dass wir Dinge wieder mehr wertschätzen. Dann können wir am 11.09. die nächsten 500 reparaturversuche starten. FOTOS: HANS-PETEr SEmmLEr 500 kleine Wunder - Reparatur-Treff macht Nachhaltigkeit erlebbar Nachbarschaftshilfe sammelt „alte“ Brillen
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