Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

Vereine & Verbände Ausgabe 11/2023 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 33 Wichtig ist, das mit dem Beginn der Vegetationszeit ein dichtes astwerk mit Blättern und Blüten für Vögel und insekten zur Verfügung steht – sei es zur Fortpflanzung, zum Brüten oder für die Nahrungssuche. auch für bodenlebende tiere wie amphibien oder igel ist ein schützendes Gehölz erforderlich. Zentral ist daher, dass Hecken bzw. Feldgehölzstrukturen nicht komplett entfernt werden, sondern abschnittsweise auf den Stock gesetzt werden. Nicht selten orientieren sich die Pflegemaßnahmen aber eher an pragmatischeren aspekten, denn flächiges auf den Stock setzen spart arbeit und somit Kosten. „auch bei uns in regensburg und Umgebung sehen wir immer wieder viel zu radikale Pflegemaßnahmen, bei denen der gesamte Strauchbestand und somit der komplette lebensraum zerstört wird“, berichtet raimund Schoberer von der BUNd Naturschutz Kreisgruppe regensburg. aus diesem Grund weist der BUNd Naturschutz auf einige wichtige aspekte bei der Gehölzpflege hin: der Grundsatz bei der Heckenpflege muss „so wenig wie n möglich, so viel wie nötig“ lauten Noch schonender als das behutsame „auf den Stock setzen“ n ist die Entnahme von Einzelgehölzen oder ein Zurückschneiden von rändern und Kronen Wertvolle große Bäume und Sträucher sollten stehen blei- n ben (gerade solche Gehölze, die ein geringes Potenzial zum Wiederaustrieb besitzen) Stellenweise totholzstrukturen erhalten, z.B. als Nistgele- n genheiten für Wildbienen und andere insekten, Fledermäuse und Vögel Ein teil des Schnittgutes sollte als reisighaufen am n Standort verbleiben und kann so gleich ein Winterquartier für arten wie igel oder amphibien bilden Vor dem Schnitt muss immer geklärt werden, ob die n Hecke als Biotop ausgewiesen oder in einem Schutzgebiet liegt und besonderen Schutz-Bestimmungen unterliegt. Bei Privathecken ist dies normalerweise nicht der Fall, auf öffentlichem Grund muss dies die Kommune aber zwingend beachten. Wenn diese Hinweise berücksichtigt werden und die Heckenpflege nur abschnittsweise oder an Einzelgehölzen erfolgt, kann sie auch naturschutzfachliche Kriterien erfüllen. „Wir möchten mit unseren Vorschlägen niemanden an den Pranger stellen, sondern in erster linie für den lebensraumHecke werben, der eine Vielzahl an aufgaben erfüllt und ein häufig unterschätzter lebensraum ist“, erklärt der Kreisgruppenvorsitzende raimund Schoberer. „Elementar für einen artenreichen Fortbestand der Hecke ist aber eine sachgemäße Pflege. Zum Glück gibt es auch bei uns Heckenpflegemaßnahmen, die als Vorbild dienen müssen!“

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