Mitteilungsblatt der Gemeinde Wenzenbach

Aus der gemeinde Ausgabe 11/2023 Amtliches Mitteilungsblatt Wenzenbach 18 die Schulchronik des früheren leiters der Schule irlbach, Ernst isers, fand hier schon mehrfach Erwähnung, da sie eine schier unerschöpfliche Quelle von informationen zum Schulalltag, aber auch zum täglichen leben der Menschen dieser Zeit darstellt. Zur Weihnachts- und Winterzeit sind darin ebenfalls zahlreiche schöne anekdoten sowie einige Fotos von Schulfeiern enthalten. Eine auswahl davon wurde bereits im vergangenen Jahr anlässlich des Wenzenbacher adventsmarkts im rahmen einer kleinen ausstellung im rathaus gezeigt, aber wir wollen sie auch jenen nicht vorenthalten, die es 2022 nicht dorthin geschafft haben. Zum Jahreswechsel 1962/1963 etwa erlebte die Gegend einen strengen Winter, was auch an der irlbacher Schule (damals noch im alten Schulhaus) nicht spurlos vorüberging. der Schulleiter notierte dazu: „die heurigen Weihnachtsferien begannen am 21. dezember 1962 und endeten am 7. Januar 1963. Viel Schnee und vor allem Kälte brachten so manches Problem auch noch für die alte Schule. das Wasser war eingefroren, die tintengläser mussten eine Gewaltkur über sich ergehen lassen, da auch die tinten eine Eisdecke aufwiesen. Eine durchschnittliche temperatur von -20 Grad waren festgestellt. auch im lehrerwohnhaus war man dieser Kälte nicht gewachsen. alle abortanlagen waren zu und mussten mit allen verfügbaren Mitteln wieder flott gemacht werden. dabei kam es gerade in der Neujahrsnacht zu tauwetter und dabei zu Überschwemmungen in diesen räumen. auch ein Vergnügen für die inwohner!“ Besonders den Kindern bereitete Schnee früher genauso viel Freude wie heute. als anfang dezember 1964 der erste Schnee fiel, schrieb iser: „der 1. Schnee verleitet zur Schneeballschlacht. Jeder Schüler bzw. Schülerin weiß jedoch, dass die Gemeinde Grünthal keine Glasversicherung eingegangen ist, d. h. wer eine Scheibe zertrümmert, bezahlt sie selbst! adventszeit – seid brav, noch in dieser Woche kommt der Nikolaus!“ Wie viele Scheiben tatsächlich zu Bruch gingen und ob der Nikolaus jemanden deswegen ermahnte, ist allerdings unbekannt. Nicht nur der Nikolaus war ein regelmäßiger Gast in irlbach, sondern es fanden auch jedes Jahr Weihnachtsfeiern mit kleinen theaterspielen, liedern und Gedichten statt. Ein Programm der Feier 1964 zeigt, auf welche darbietungen sich die Zuschauer freuen konnten (siehe Bild 1). Von 1966 ist uns zwar kein Programm erhalten, dafür dokumentierte iser, dass „das Weihnachtsmärchen ‚Es klingelt draußen allgemeinen anklang“ gefunden hatte und dokumentierte die Weihnachtsfeier mit mehreren Fotos der aufführungen im festlich geschmückten Saal (Bilder 2 bis 5). 1963 veranstaltete man zusätzlich zur traditionellen Weihnachtsfeier erstmalig „eine ausstellung von Weihnachts-Werkgegenständen in 2 Klassen“ – und zwar „zur Freude der Kinder und Eltern – zum Ärger der lehrer“ (die zuvor offenbar ihre liebe Mühe mit den Handwerkskünsten ihrer Schulkinder gehabt hatten). am 22. dezember, dem Sonntag vor Heiligabend, war es soweit: „in der Oberklasse der Volksschule brannten alle lichter. die Verdunklungsvorhänge waren geschlossen und nur adventskerzen, laternen der Buben und Sternwachskerzen spendeten reichlich licht den erschienenen Besuchern der 1. ausstellung. Fundstücke aus dem Gemeindearchiv Winter- und Weihnachtszeit in den 1960er Jahren

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