wurde am 7. Februar 1963 der Richtbaum auf die Kirche St. Heinrich gesetzt. Das Richtfest für den 37 m hohen Kirchenturm folgte bereits am 21. Juni 1963. Drei Tage später, am 24. Juni 1963 holten die Großberger drei Glocken für die neue Kirche feierlich ein. Die „Heinrichsglocke“(700 kg schwer),die „Marienglocke“ (500 kg) und die „St. Martinsglocke“(300 kg). Die feierliche Glockenweihe erfolgte am 5. Oktober 63. Zum ersten Läuten der Großberger Kirchenglocken am 30. Oktober 1963 hatte Pfarrer Scheuerer den Großberger Bürgermeister Josef Fischer eingeladen. Mit Freudentränen in den Augen sagte Fischer: „Das hätte ich nie geglaubt: Glocken über Großberg“. Am 14. Juli 1991 kam noch als vierte Glocke, die „St. Rupertusglocke“(1200 kg) dazu. Bei der Glockenweihe war auch der Initiator des Kirchenbaues, Msgr. Rupert Scheuerer, Pfarrer im Ruhestand, anwesend. Westlich der Kirche, zumWald hin, konnte der Friedhof 1963 mit vielen privaten Hand- und Spanndiensten angelegt werden. Die Benediktion (also die Erlaubnis, Gottesdienste in der neuen Kirche zu halten) vollzog am 1. Dezember 1963 Prälat Kuffer von Regensburg. Der erste Gottesdienst in der neuerbauten Kirche vereinte eine große Zahl von Gläubigen aus Großberg und Umgebung. Schließlich vollzog Bischof Dr. Graber am 12. Juli 1964 die Konsekration (das ist die endgültige Weihe) der Großberger Heinrichskirche. 1973 kam zur Kirche noch ein „Priesterhaus“ mit Wohnung und Verwaltungsräumen. Die Kirche St. Heinrich dient auch der evangelischen Gemeinde als Gottesdienstraum. Unsere Kirche ist nach Westen ausgerichtet, während ältere Kirchen allgemein nach Osten ausgerichtet sind. Warum ist dies so? Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) las der Zelebrant die Messe amHochaltar in lateinischer Sprache, mit demRücken zu den Gläubigen. Bei der Wandlung hob er die Hostie in Richtung Sonnenaufgang, wobei mit Sonne Christus gemeint ist. Durch das zweite Vatikanum wurde die lateinische Sprache in der Messe durch die Landessprache ersetzt. Zudem kam der Volksaltar. Da steht der Priester hinter dem Altartisch und das gläubige Volk ist vor dem Altartisch, sozusagen zur Tischgemeinschaft. Bei der Wandlung, wenn der Geistliche die Hostie hebt, schaut der Zelebrant zum Volk und somit wieder nach Osten in Richtung Sonnenaufgang, sprich auf Christus hin. Am Konzil wurde dies erst 1964 beschlossen. Daran sieht man, wie weitblickend bei der Kirchenplanung im Jahre 1962 schon gedacht wurde. Im Kirchenraum, hinter dem Volksaltar, hängt an der Wand ein Kreuz, dargestellt als sogenannter „Gnadenstuhl“. Unter „Gnadenstuhl“ versteht man die Darstellung Gottvaters, der den gekreuzigten Jesus in Händen hält und ihn gleichsam den Gläubigen darbietet. Der Heilige Geist wird durch die goldene Dreiecksscheibe über Gottvater symbolisiert. Im Vorraum der Kirche begrüßt uns eine steinerne Madonna. Daneben an der Wand sieht man sieben Sgraffiti, welche die einzelnen Sakramente darstellen. Altartisch, Gnadenstuhl Gnadenkreuz, Tabernakelstele, Ambo, Sgraffiti und steinerne Madonna sind Werke des Künstlers Porzky aus Altötting. BeRicht: noRBeRt niedenzu Quellen: gRossBeRgeR chRoniKen 11 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2024 Aus der gemeinde anzeige
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