Aus der gemeinde 10 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2024 Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Kirche St. Heinrich in Großberg wurde dieser Text für die Rede zum Kirchenjubiläum verfasst: Ab 1803 vergab der bayerische Staat auf Veranlassung des kurpfalzbaierischen GenerallandesDirektionsrates Joseph Hazzi Grund an Neusiedler „zur Auslichtung der Straße“ am Ziegetsberg und im „Argle“. So nannte man das Waldgebiet in diesem Bereich. Es war die Zeit der Napoleonischen Kriege mit vielen Truppenbewegungen. Im Zuge der Säkularisation war der Grundbesitz vom Kloster St. Emmeram in den bayerischen Staatsbesitz übergegangen. Pfarreimäßig hat das Gebiet schon immer zur katholischen Pfarrei „Maria Himmelfahrt“ Hohengebraching gehört. In den Kirchenbüchern erfolgte am 10. Oktober 1804 die Ersterwähnung unseres Ortes mit dem Namen „Argle“. Später wird er als „Hazziberg“ bezeichnet und ab August 1806 „Großberg“. Der Weg der Gläubigen zur Kirche in Hohengebraching war nicht einfach. Die „Oberbergler“ benutzten den „Schrankbaumweg“, das ist der Weg, der beim ehemaligen Gasthaus „Heckmüller“ nach Osten in den Wald führt. Die „Unterbergler“ nahmen den Weg über den „Dürrbuckel“ und das „Kellerholz“ nach Hohengebraching. Beide Wege waren weit und bei Schlechtwetter oder im Winter sehr beschwerlich. Seit dem Jahre 1931 gab es in Großberg Bestrebungen, eine eigene Kirche zu errichten. Ein Kirchenbauverein wurde gegründet, um so im Laufe der Zeit die erforderlichen Mittel für die Errichtung einer Kirche zu gewinnen. In der Stiftungsurkunde heißt es: „Zur Errichtung einer Seelsorgestelle mit katholischer Konfessionsschule und eventuell Begräbnisstätte in Großberg.“ Ortschaft und Gemeinde Großberg gehörten damals zum Bezirksamt Stadtamhof. Der Nationalsozialismus unterband die Bestrebungen einer Kirchengründung und löste den Verein auf. Mit der Neubesetzung der Pfarrei Hohengebraching im Jahre 1957 mit Herrn Pfarrer Rupert Scheuerer und dem Bau des ersten Schulhauses in Großberg wurde die Möglichkeit geschaffen, in der Schule Großberg jeden Donnerstag einen eigenen Schulgottesdienst zu halten. Daran konnten die Eltern und weitere Gläubige teilnehmen. Die Schule stand dort, wo heute der Großberger Kindergarten ist. Nach längeren Verhandlungen konnte 1958 ein Grundstück für eine Kirche in Großberg erworben werden. Am 14. Oktober 1961 gründete sich der Kirchenbauverein Großberg neu. Es ist der Verdienst von Pfarrer Rupert Scheuerer und des Kirchenbauvereins Großberg, daß bereits 1962 mit der Planung der Kirche begonnen werden konnte. Den Planungsauftrag erhielt Architekt Franz Ferstl aus Parsberg. Als Kirchenpatron wählte man „St. Heinrich“ Heinrich, nachmalig Herzog von Bayern und als Heinrich II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Deutscher Nation, wurde als erster Sohn des Bayerischen Herzoges Heinrich, (genannt „der Zänker“ ), höchstwahrscheinlich auf der Burg in Bad Abbach geboren. Nach ersten Jahren in Hildesheim erhielt er in Regensburg bei Bischof Wolfgang und Abt Ramold eine fundierte Ausbildung. Sozusagen an seinen „Schulweg“ von Bad Abbach nach Regensburg erinnert bei uns das „Heinrichskreuz“, ein gotisches Sühnekreuz, und die „Steinerne Bank“ am nördlichen Ortsende von Großberg. Nach dem Tod seines Vaters wurde Heinrich Herzog von Bayern und lenkte das Land von Regensburg aus. Kunigunde, seine Gemahlin, ist in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Luxemburg als Tochter des Grafen Siegfried von Lützelburg geboren worden. 1002 wählten die Fürsten Heinrich zum deutschen König. 1004 erhielt er in Italien dazu die lombardische Königskrone. 10 Jahre später krönte Papst Benedikt VIII. Heinrich und seine Gemahlin Kunigunde zum Kaiser und zur Kaiserin. 1146 wurde Heinrich heiliggesprochen. 1200 wurde auch Kunigunde heiliggesprochen. Das Kaiserpaar ist im Dom zu Bamberg beigesetzt. Die beiden Heiligen sind in Großberg in einer Skulptur neben dem Kirchenhauptportal dargestellt. Den Grundstein zur Kirche Großberg legte am 6. Oktober 1962 Domkapitular Prälat Augustin Kuffer. Bei klirrender Kälte Dorfgeschichte Großberg anzeige
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