Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

31 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 01/2024 VereiNe uNd arBeitskreise Das alte Brauchtum des Weihnachtsschießens, um das neugeborene Christuskind in dieser Welt willkommen zu heißen, wird auch in Großberg gepflegt. Nach dem Mette in St. Heinrich und Kunigunde, der Pfarrer Bernhard Reber mit Gemeindereferentin Maria Sporrer vorstand, donnerten zum zehnten Male am Kirchplatz an Heiligabend gegen 22.30 Uhr Böller von Eichenlaub Großberg. Zum letzten Male war es 2019, als es in der Stille der Heiligen Nacht von Großbergs Höhen lautstark krachte. In den umliegenden tiefer liegenden Orten, waren die dumpfen Schüsse, heuer getragen vom starken Wind, der den Hut von einigen Böllerschützen wegwehte, bei diesem fast mystischen Ritual zu hören. In einer Linie standen die Schützen in ihrer blauen Oberpfälzer Tracht im Sicherheitsabstand auf dem Rasen. Großbergs erster Schützenmeister und Böllerchef Josef Schiller gab die Kommandos zu zwei Salven und dem abschließenden Salut. Die Wurzeln des Weihnachtsschießens sind ursprünglich im heidnischen Lärmbrauchtum zu finden. Dadurch sollen böse Geister vertrieben werden. Vor einigen Jahren spielten während der Mette und danach auf dem Kirchplatz die Gewekiner Musikanten. Bei Glühwein und Kinderpunsch standen die Kirchenbesucher noch längere Zeit zusammen. 1991 wurde die Großberger Böllergruppe ins Leben gerufen. Das Böllern selbst hat eine traditionsreiche und teilweise auch durch alte Chroniken belegte Geschichte, die bis in das ausgehende 15. Jahrhundert zurückreicht. Es ist nachweisbar, dass seit Jahrhunderten im gesamten deutschsprachigen Raum, in Bayern und bis tief in böhmische Gebiete schon geböllert wurde. Es bringt die Lebensfreude zum Ausdruck. Es galt mit als höchster Achtungserweis, wenn Herrscher und Könige mit Böllerschüssen empfangen wurden. BeRicht und Foto: joSeF edeR Weihnachtschießen für das Christkindl

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