9 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 05/2023 Aus der gemeinde Die Einbindung von digitalen Medien gehört längst zum Alltag, auch bereits in Kindergärten. Laptops, Digital- und Videokamera erweisen sich aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als überaus nützliche Arbeitsmittel für das pädagogische Fachpersonal. Um sich verantwortungsvoll darauf vorzubereiten, wie medienpädagogische Elemente in Zukunft sinnvoll mit den Kindern genutzt werden können, ohne sie zu überfordern nahm das gesamte Team am Vortrag „Kleine Gehirne unter Strom- was macht die digitale Welt mit unseren Kindern und was können wir tun?“ teil, den Prof. Dr. med. Volker Busch, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie/Psychotherapie an der Uni Regensburg referierte. Der Vortrag beleuchtete die Frage, wie (Grundschul-) Kinder gesund in einer digitalen Welt aufwachsen können. Das Team ist sich einig: Digitale Medien ersetzen weder eine direkte Kommunikation noch den analogen und sinnvollen Umgang mit Gegenständen. Sie können das „reale“ Angebot jedoch ergänzen, und das nicht in Masse, sondern in Maßen (z.B. in der Portfolioarbeit oder beimRecherchieren von Lerninhalten im naturwissenschaftlichen Bildungsbereich). Die aktiv begleitende Rolle der Fachkräfte ist dabei zentral. Aktuell beteiligt sich der Kindergarten Pentling an einem wissenschaftlichen Projekt der Ludwig- Maximilian- Universität München, in dem versucht wird, die kognitiven Fähigkeiten der Kinder durch den gezielten Einsatz von pädagogisch wertvollen Lernapps zu verbessern. Dieses Projekt läuft seit 10/2020 und hat bisher hauptsächlich im Großraum München stattgefunden. Susanne Rauch, Masterstudentin (Pädagogik mit Schwerpunkt Bildungsforschung- und Management) führt das Projekt durch und kommt 3x wöchentlich in den Kindergarten. Die Erhebung der Daten erfolgt über einen Zeitraum von 20 Wochen. Es nehmen 9 Kinder im Alter von 4-5 Jahren teil. Sie freuen sich immer sehr, wenn Susanne mit neuen Aufgaben kommt und machen gerne mit. Durch ein kognitives Training sollen die exekutiven Funktionen (z.B. Aufgabenwechsel, Planung, Aufmerksamkeitsprozesse, Impulskontrolle etc.) trainiert werden. Es stellt sich die Frage, inwieweit sie auch Einfluss auf die schulischen Leistungen haben, wenn sie regelmäßig und über lange Zeit trainiert werden und wie lange der Nutzen anhält. Die Kinder werden über das Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt: Die Langzeittrainings- und Kurzzeittrainingsgruppe sowie die Kontrollgruppe. Weiterhin sind für die Studie ebenfalls Informationen über die Eltern sowie ihrer Kinder und die häusliche Umgebung mit verschiedenen Aktivitäten relevant. Erhoben wird dabei beispielsweise der sozio-ökonomische Status, demographische Daten, Mediennutzung (analog und digital) und familiäre Aktivitäten. Die Welle der Medien ist nicht aufzuhalten und deshalb ist es umso wichtiger, dass durch Forschung Apps entwickelt werden, die den Kindern einen hohen pädagogischen Mehrwert bieten. Nur solche sollten dann auch in Kindergärten das Lernangebot ergänzen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Familien unseres Kindergartens, die das Projekt mit Neugierde und Offenheit unterstützen und sind sehr gespannt auf die Ergebnisse. Eine gemeinsame Teamfortbildung zur Medienpädagogik ist bereits geplant, damit wir auch als Team einen einheitlichen Leitfaden entwickeln können. Bericht und Fotos: kindergArten pentLing „Kleine Wissenschaftler“ aus dem Kindergarten Pentling finden es heraus Ist digitales Lernen im Kindergartenalter sinnvoll? anzeige
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