Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

27 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 10/2022 die historische seite sitze ich doch auf einer Archbacke ab!“ engelBert rauscher/weigert 2004 Da Goaßerer (Großberg) Da M.S. is amol wieda beim Wuildern dawischt wordn; öitz hot a für a poa Wocha en d’Augustnbuarch gmöißt. Weil a oaschichte gwen is, hot a koan ghat, der se um seine Goaßn häjt kimmern kinna. Öitz hot a an Goaßstall bis obn hi mit Hei aafgfuillt und hot a poa Kuibl voll Wassa aafgstellt und gsagt: Dös mou glanga de nächstn Wocha! Wöi a wieda hoamgkemma is, han de Goaßn elendegle vahungat gwen. I denk ma, de ham des ganze Fouda aaf amol gfressn. A so a blede Goaß ko se halt nix ei(n)taln! M.S. ist wieder einmal beim Wildern erwischt worden. Jetzt musste er für einige Wochen in die Augustenburg (Regensburger Gefängnis). Weil er alleinstehend war, hatte er niemanden, der sich um seine Geißen kümmern konnte. Daher füllte er den ganzen Geißenstall bis oben hin mit Heu auf, stellte einige Eimer voll Wasser hin und sagte: Das muss die nächsten Wochen reichen. Als er wieder heimkam, waren die Geißen elendiglich verhungert. Ich denke mir, sie haben das ganze Futter auf einmal gefressen. So eine blöde Geiß kann sich halt nichts einteilen! Mündlich üBerlieFert, weigert 2004 Austrickst! (Großberg) Da „Goaß’n“-Schousta is a alta Wuildara gwen, wöi halt vuil andane Großberger aa. Owa an Schandarm hot a gscheicht. Öitz is halt wieda Winta wordn, und da Schousta waar so gern zomWuildern ganga. Owa alls is volla Schnee gwen, en ganzn Wei(n)berg und Köjberg aafe! Wenn da Schandarm de Spurn segt, steigt a nache! Öitz hot se da Schousta de Schouhsohln verkehrt aaf d’Schouh aafegnoglt und is a so en’s Holz eiganga. Do hot da Schandarm gmoant, es gang alwl oana vom Holz außa und neet eine. Der „Goaßn-Schuster war ein leidenschaftlicher Wilderer (wie manch anderer Großberger auch). Aber mit dem Gendarmen wollte er nichts zu tun haben. Wieder wurde es mal Winter, und der Schuster wäre so gerne zum Wildern gegangen. Aber alles lag voller Schnee, den ganzen Weinberg und Kühberg hinauf! Sieht der Gendarm die Spuren im Schnee, verfolgt er ihn. Da hat sich der Schuster die Schuhsohlen einfach verkehrt rum auf die Schuhe genagelt und ist so in den Wald gegangen. Und der Gendarm glaubte, es ginge jemand aus demWald heraus und nicht hinein. Mündlich üBerlieFert, weigert 2004 D’ Hundshüttn (Großberg) En Lodermeier sei Hund hot a neie Hüttn braucht. Weil a so a Sauweda gwen is, drum hot’s da Lodermeier en da woarma Kuchl drinn zsammzimmert. A scheene Hüttn ist gwen! Owa beim Außetrogn – da Nachba häjt eahm helfa solln – do ham’s gspannt, dass’ goa net durch d’Tür passt. Wos öitza? Do nimmt da Lodermeier sein Schlegl und haut an ganzn Fenstastock auße. Waar ja aa schod gwen um de scheene Hüttn! Der Hund vom Lodermeier brauchte eine neue Hütte. Weil draußen so schlechtes Wetter war, zimmerte der Lodermeier die Hütte in der warmen Küche zusammen. Es wurde eine schöne Hütte! Aber beim Hinaustragen – der Nachbar sollte mithelfen – merkten sie, dass die Hütte nicht durch die Türe passt. Was tun? Der Lodermeier nahm seinen Schlegel (Schlägel, Vorschlaghammer) und schlug den ganzen Fensterstock hinaus. Wär‘ ja schade gewesen um die schöne Hütte! Mündlich üBerlieFert, weigert 2004 Im Zickzack auf dem Kirchgang von Großberg nach Hohengebraching Eines Wintertages, es war 1932, hatte es fest geschneit, so ungefähr einen halben Meter. Wir Schulkinder bahnten täglich den Weg nach Hohengebraching; die älteren Frauen (für uns die „alten Weiber“) in entsprechendem Abstand hinterher. Dieses normale Geradeaus auf der Landstraße war aber bald ohne Reiz. Da kam der kräftigste Bub auf die Idee, in Schlangenlinien zu gehen, von der linken Straßenseite zur rechten usw. und wir hinterdrein, so dass sich eine ganz bequeme Gehspur ausbildete. Dieser Schlange mussten notgedrungen dann auch die alten Weiber folgen. Nach der Kirche erhielten wir unseren „Landler“: „Öis Saubuam, kinnt’s öis net grodaus geh!’“ „Landler“ = in diesem Zusammenhang: Rüge, Rüffel. „Ihr Saububen, könnt ihr nicht geradeaus gehen!“ engelBert rauscher/weigert 2004 Bericht: Hans Weigert, Ortsheimatpfleger Zum Nach- undWeiterlesen: Motyka Gustl. (1987): Pentling – Gemeinde mit großer Vergangenheit. Pentling: Gemeinde Weigert Hans. (2004): 200 Jahre Großberg. Geschichte eines Dorfes. Pentling-Großberg: Festausschuss „200 Jahre Großberg“ anzeige anzeige

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