Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

25 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2022 Aus der gemeinde wieder auf seinen Wagen steigen. Dann fuhr er mit seiner Bäuerin, ohne sich noch einmal umzusehen, nach Hause. Hofmeister/Fendl 1977, Motyka 2020 Der Tod des Totengräbers (Graßlfing) Vor vielen Jahren lebte in Graßlfing ein Totengräber, der gerne einen über den Durst trank. Als er eines Nachts wieder vomWirtshaus heimging, da kam er plötzlich auf den Gedanken, eine Abkürzung zu gehen. So torkelte er durch den Rieger-Hof und kam so durch den Friedhof. Während des Tages hatte er dort ein Grab ausgeschaufelt und da der Totengräber nicht mehr nüchtern war, fiel er in das Grab. Er brach sich das Genick und am anderen Tag fanden ihn die ersten Kirchgänger tot im Grab. Motyka 1987 Vom Knochenholen (Graßlfing) Der Schlauderer-Bauer hatte zwei Knechte, die leibliche Brüder waren. Als sie eines Tages imWirtshaus saßen, prahlte der jüngere, wie furchtlos er sei. Da schlug der ältere Bruder als Mutprobe vor, doch in der Nacht einen Knochen aus dem Leichenhaus zu holen; es lagen nämlich dort gerade welche, weil ein Grab aufgelassen worden war. Während der jüngere noch seine Zeche zahlte, schlich sich der ältere schon ins Leichenhaus und versteckte sich hinter der Tür, um seinen Bruder zu erschrecken. Als nun der jüngere kam und nach dem größten Knochen greifen wollte, brüllte der andere: „Der gehört mir!“ Da wurde der Knochenholer zornig und schrie schäumend vor Wut: „Dir gehören wohl alle?“ und drosch mit seinem mächtigen Knochen hinter die Tür. Dann hastete er nach Hause und erzählte diesen seltsamen Vorgang. Sofort eilte man zum Leichenhaus: dort fand man den älteren Knecht, der von seinem eigenen Bruder erschlagen worden war. nach Motyka 1987 Die Römerstraße (Graßlfing) Wer ein gottbegnadetes Sonntagskind ist und in lauen Sommernächten zur mitternächtlichen Stunde die alte Römerstraße an der jetzigen Grenze zwischen Niederbayern und der Oberpfalz dahinschreitet, der hört zuweilen römische Soldaten in voller Rüstung die Heerstraße entlang zum Kastell Eining ziehen. Dumpfes Gemurmel dringt aus ihren Kehlen: Sie klagen über die vielen Toten aus ihren Reihen die neben der römischen Straße einst ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Ist die mitternächtliche Stunde vorüber, so verschwinden die behelmten Reiter und Fußsoldaten und fernes Rollen des Wagenzuges und verhallender Hufschlag künden das Ende der Geisterstunde. nach Motyka 2001 Der schwarze Hund von Matting Vor Jahren soll jeden Tag in den frühen Morgenstunden ein schwarzer Hund gesichtet worden sein, der heiser bellend von den Auwiesen zum Schwarzen Felsen (Schwarzenfels) lief. Geheimnisvoll war sein Auftauchen, geheimnisvoll sein Verschwinden. Motyka 2020 Zwei Legenden über Kaiser Heinrich Geschichtlicher Hintergrund: Heinrich, nachmalig Herzog von Bayern und als Heinrich II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, wurde 973 als erster Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich „des Zänkers“ und dessen Gemahlin Gisela wahrscheinlich auf der Burg Abbach (möglicherweise aber » Heinrichsbank und Heinrichskreuz Heinrich und Kunigunde (Bildhauer Kurt Porzky, 1917 – 2000; Foto: Weigert)

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