Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

Aus der gemeinde 24 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2022 „Die Sagen wurzeln in dem verständlichen Bestreben, Auffälliges, Rätselhaftes oder Unverständliches zu erklären.“ (J. Fendl) Es handelt sich um meist kurze Erzählungen von Ereignissen, die die Wirklichkeit ins Fantastische überhöhen. – Legenden sind kurze, erbauliche religiöse Erzählungen, meist über Heilige. – Nicht selten werden Sagen und Legenden mit realen Begebenheiten, Personen- und Ortsangaben verknüpft und haben daher mitunter einen wahren geschichtlichen Kern. Die Klogmuada von Pentling Mitten in Pentling steht eine kleine Rundkapelle mit einem spitzen, kegelförmigen Dach. 1649, kurz nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, den im Dorfe nur zwölf Menschen überlebt hatten, wurde sie erbaut. Bis vor wenigen Jahrzehnten soll sich jede Nacht vor dieser Kapelle Schauerliches zugetragen haben; jedenfalls die Männer, die den Nachtwachdienst zu versehen hatten, wollten dies beobachtet haben. Dort tauchte immer mitternachts die Schattengestalt einer kleinen, alten Frau auf und jammerte und stöhnte herum. Die Alte soll nicht nur entsetzlich hässlich gewesen sein, sondern konnte angeblich auch Todesfälle und Unglücke voraussagen. Dabei soll sie laute Klagerufe ausgestoßen haben, weshalb sie im Volksmund die „Klogmuada“ genannt wurde. Bei Grabarbeiten vor der Kapelle in den 1970er Jahren stieß man auf ein menschliches Skelett. Ob hier ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges begraben lag oder ob man Spuren eines Verbrechens entdeckt hatte, konnte nicht mehr geklärt werden. Aber seitdem hat man die furchterregende Kloagmuada nie wieder gesehen. Panzer 1848, Peuckert 1954, Benzel 1978, Klier/Motyka 1987, Weigert 2004, Motyka 2020, Knoll&Greller 2021 Das unheimliche Licht (Seedorf) Vor einigen Jahrzehnten fuhren ein Bauer und seine Frau zu deren Eltern nach Dünzling. Grund für diese Fahrt mit der „Schäsn“ (= Chaise, zweisitzige Kutsche) war das Kirchenpatronzinium und – noch mehr – der Namenstag des Vaters der Bäuerin. Da es dort viel zu erzählen gab, kam es, dass es schon dunkelte, als sie die Heimfahrt antraten, und sie deshalb die Lampen an der Schäsn anzünden mussten. Kurz nach Seedorf tauchte plötzlich am gegenüberliegenden Waldrand ein Licht auf und ging dort entlang. Als dann die Schäsn am Wald ankam, eilte das Licht von der anderen Seite herüber und blieb vor den Pferden stehen. Zum Unglück löschten dabei die Lampen aus. Nun blieb dem Bauern nichts anderes übrig, als die verschreckten Pferde zu führen. Das Licht begleitete sie, bis der Wald zu Ende war, dort verschwand es wie es gekommen war, und auch die beiden Lampen brannten wieder. Mit Schrecken in allen Gliedern konnte nun der Bauer Sagen und Legenden aus der Gemeinde Pentling anzeige

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