Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

13 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 04/2022 die historische seite Chunradus (Konrad) de Grasolving als Zeuge eines Güterverkaufes in einer Verkaufsurkunde des sogenannten Schenkungsbuches des Regensburger Klosters St. Emmeran. In einer anderen Emmeramer Urkunde wird 1181 mit Heinric de Grasoluegin ein weiterer Graßlfinger erwähnt. 1310 besaß Hadamar II. von Laber – Vater des berühmten Minnesängers, 1334 Bürgermeister von Regensburg – einen Hof in Graßlfing, den er dann dem Kloster Prüfening schenkte. Ob der Regensburger Bürger Grasolfingaer (1326) aus unserer Ortschaft oder aus Graßlfing bei Mallersdorf stammt, lässt sich nicht exakt belegen. Kirche St. Nikolaus Um 1220, also vor 800 Jahren, wurde die romanische Kirche erbaut. Es lassen sich aber Spuren von Vorgängerbauten bzw. ältere Bauphasen nachweisen. Bis zur Säkularisation 1803 war das Gotteshaus eine Filiale von St. Rupert in Regensburg, ab 1817 dann von Matting. Kunstgeschichtlich wertvoll sind die spätgotischen Holzfiguren im Altarraum (Ende des 15. Jh.): im Choraltar Maria auf der Mondsichel stehend, auf dem linken Arm das Kind, in der Rechten einen Apfel; zu Seiten des Choraltars über Durchgängen St. Wolfgang mit dem Kirchenmodell in der Rechten und der Kirchenpatron St. Nikolaus, in der Linken ein offenes Buch mit drei Kugeln. Nikolaus ist u.a. Schutzpatron der Reisenden und Pilger. An den Ausfallstraßen von Regensburg finden sich daher in alle Himmelsrichtungen entsprechend Nikolauskirchen, in unserem Fall nach Süden in Graßlfing, Bad Abbach und Alkofen. Beeindruckend ist auch die Figur des Pestheiligen Sebastian. Sie dürfte auf Grund der Pest von 1713/14 in Auftrag gegeben worden sein. Neuzeit und neueste Zeit In der frühen Neuzeit wurde Graßlfing arg vom 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) und vom Spanischen Erbfolgekrieg (1701 – 1715) heimgesucht. Im Pestjahr 1633 fielen die Schweden in Graßlfing ein. 1650 war der Ort „öd und leer“. 1704, im „bayerisch-deutschen Krieg“ (Bayern kämpfte auf Seiten Frankreichs gegen das Reich), drangen kaiserliche Reiter in die Kirche St. Nikolaus ein und plünderten sie. Auch während der Kriege gegen Napoleon hatte Graßlfing zu leiden. 1799 (2. Koalitionskrieg) zog das zweite russische Armeekorps mit über dreieinhalbtausend Mann durch Graßlfing. Im Jahr darauf wurde die Kirche von französischen Soldaten zweimal geplündert. Im 5. Koalitionskrieg 1809 wurden Vieh und Gerät zur Versorgung der Truppen (Österreicher, Franzosen, Bayern) beschlagnahmt. Der 1. Weltkrieg forderte fünf Gefallene, im 2. Weltkrieg waren sieben Opfer zu beklagen. 1944 fielen Bomben auf die Graßlfinger Flur. Das Dorf selbst blieb aber verschont. Beschossen wurde die Ortschaft im Frühjahr 1945 von amerikanischer Artillerie von der gegenüberliegenden Donauseite aus Bergmatting. Am 26. April 1945 wurde der Ort von der 65. US-Infanteriedivision besetzt. 1972 bildeten die Altgemeinden Graßlfing (mit Hochstetten), Matting und Großberg die neue Gemeinde Großberg. 1978 vereinigte sich die Gemeinde Großberg (ohne Hochstetten) zusammen mit den Altgemeinden Hohengebraching (mit Neudorf), Poign und Pentling zur neuen Großgemeinde Pentling. BeRicht: hans WeigeRt, oRtsheimatPFlegeR; Foto: gemeinde Pentling anzeige Pfarrer Stefan Haimerl verlässt Hohengebraching Pfarrer Stefan Haimerl verlässt zum 31. August 2022 die Pfarreiengemeinschaft Hohengebraching-Matting. Am 1. September 2013 trat er die Nachfolge von Pfarrer Andreas Giehrl an. „Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch. Um dieses Wissen hat mir das Ordinariat deshalb nach neun Jahren Dienst in der Pfarreiengemeinschaft Hohengebraching-Matting mit Windischbergerdorf in der Nähe von Cham eine Pfarrei angeboten, die in der Nähe meiner Heimat liegt. Nach einer Zeit der Überlegung und des Nachsinnens nahm ich das Angebot an. Zwischen 10 und 15 Jahren ist es Normalität die Pfarrei zu wechseln, diese Chance kommt so schnell nicht wieder. BeRicht und Foto: JoseF edeR

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