Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

35 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 10/2021 Vereine und ArBeiTskreise Der etwas exotisch anmutende Hühnervogel ist bei uns weit ver- breitet. Er ist etwa so groß wie ein Haushuhn. Der Fasanen-Hahn und die Fasanen-Henne unterscheiden sich deutlich: der Hahn ist sehr bunt gefärbt, Kopf und Hals sind dunkelgrün, über den Augen hat er rote Schwellkörper, der Schwanz ist lang und schmal. Die Henne trägt ein schlicht braunes Tarnkleid und einen kürzeren Schwanz. Ein optimaler Lebensraum ist eine abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern,Wiesen, Hecken, Feldgehölzen, Schilfzonen und Gewässern. Fasane bevorzugen leichte, sandige Böden zum Scharren nach Magensteinchen und für Staubbäder zur Gefieder- pflege. Sonnige, vegetationsfreie Plätze brauchen sie zumTrocknen und Aufwärmen nach Regengüssen. Die Nahrung ist gemischt: grüne Pflanzenteile, Getreide und Unkrautsamen, Insekten, Schne- cken, Würmer und kleinere Wirbeltiere. Der Fasan nimmt kleine Steinchen auf, die imMagen dazu dienen, die Nahrung zu zermahlen (Mahlsteine). Er muss auch regelmäßig trinken. Augen und Gehör sind gut ausgeprägt, der Geruchssinn kaum. Der Hahn stößt einen harten Doppelruf “gog-gog” aus, denman vor allem in der Balzzeit, aber auch beimabendlichenAufbaumen (dasAufsuchen des Schlaf- platzes in einemBaumoder einemhohen Busch) hört. Fasane leben gesellig. Ab März/April markieren die polygamen Hähne ihre Re- vieremit Doppelruf und Flügelwirbel undversammelnmehrere Hen- nen um sich. Der Fasan ist ein Bodenbrüter. In einemNest in dichter Vegetation legt sie ab EndeApril neun bis zwölf olivbraune Eier. Bei Verlust der Brutwird einNachgelege angelegt. Die Küken schlüpfen nach 23-25 Tagen und sind Nestflüchter. Bereits nach zwölf Tagen sind sie in der Lage einige Meter weit zu fliegen, nach achtWochen sind sie selbständig. Die Sterblichkeit ist im ersten Lebensjahr sehr hoch. Gerade nasskaltesWetter im Frühjahr/Sommer ist für Küken lebensbedrohlich. Großblättrige Pflanzen wie Rhabarber und Huf- lattich bieten Schutz vor Nässe und Kälte. Feinde des Fasans sind Katzen, Habicht, Fuchs, Marder, Krähe, Elster, Wanderratte, Igel und Wildschwein. Nur bis zur Ernte bieten Felder, auf denen Nutz- pflanzen angebaut werden, Deckung. Die im Winter dann kahlen Felder bieten keinen Schutz mehr, so dass der Fasan zu einer leich- ten Beute wird. Sein Bestand ist durch Verschlechterung bzw. Ver- ringerung seines Lebensraumes rückläufig. Mehrere Jahre lebte auf den Feldern hinter demUmspannwerk in Pentling ein Fasanmit sei- nen fünf Hennen. Leider müssen diese nun ohne männliche Beglei- tung auskommen – er wurde von einemAuto erfasst. Der Fasan „Schütze uns und unseren Lebensraum“ – ein Beitrag zumArtenschutz Die neue, große Kampagne „Schütze uns und unseren Lebensraum” ist eine landesweite Initiative, die darauf abzielt, die Bevölke- rung für unsere heimische Flora und Fauna zu begeistern und zu rücksichtsvoller Gestaltung ihrer Freizeitaktivitäten imWohn- zimmer derWildtiere aufzurufen.

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