Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

die hisTorische seiTe 22 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 10/2021 Vor ca. 250.000 Jahren – 9.000 v.Ch.:Altsteinzeit. Vor gut 100.000 Jahren zogen durch unsere Gegend die Ne- andertaler. Sie dürften wohl in Gruppen das Donautal und die angrenzenden Höhenzüge durchstreift haben. Vor ungefähr 45.000 Jahren wanderte – mit afrikanischen Wurzeln – der moderne „homo sapiens“ als Jäger und Sammler ein. Die Ver- wendung des Feuers war beiden Menschengruppen weit- gehend bekannt. Als Unterstände dienten häufig sog. „Abris“. Unter einem Abri [frz.] versteht man einen Felsüberhang oder eine Felsnische als Unterstand; zwei mit altsteinzeitlichen Re- likten sind in der Gemeinde entdeckt worden. Man hat auch vier Freilandstationen im Gemeindegebiet ausgemacht. Das älteste Fundstück aus dieser Zeit ist der Faustkeil aus Seedorf. Er wird auf ein Alter zwischen 70.000 und 150.000 Jahren ge- schätzt. Ca. 9.000 – 5.500 v.Ch.: Mittelsteinzeit. Durch die Wiederbewaldung Mitteleuropas nach der letzten Eiszeit wurden neue Lebensbedingungen geschaffen: Statt des Großwildes der Kältesteppen (Mammut) jagten die Menschen nun Tiere in den Wäldern; auch die Fischerei wurde verstärkt betrieben. Eine mittelsteinzeitliche Freilandstation hat man im Gemeindegebiet entdeckt. Ca. 5.500 – 1.800 v.Ch.: Jungsteinzeit. In der Jungsteinzeit, in der sog. „Neolithischen Revolution“, wanderten Bauern aus Anatolien (heutige Türkei) über den Balkan in Mitteleuropa ein und wurden nach und nach sess- haft. Sie betrieben Ackerbau und züchteten Haustiere. Sie be- gannen auch in größeren Gemeinschaften zu leben. Die ursprünglichen Jäger und Sammler wurden in die Rand- gebiete abgedrängt. Die Archäologie hat nicht weniger als 25 Siedlungen der Jungsteinzeit im Gemeindegebiet entdeckt. Vor rund 7.000 Jahren wurden Feuersteine entlang der sog. Feuersteinstraße im Donau- und Regental, also im heutigen Gemeindegebiet entlang der Route Matting – Unterirading – Weichslmühle – Schwalbennest, von Arnhofen (Abensberg) und Lengfeld (Bad Abbach) über 250 km bis in die Steinzeit- siedlungen des böhmischen Kessels transportiert. Ca. 1.800 – 800 v.Ch.: Bronzezeit. Werkzeuge, Waffen und Schmuck wurden aus einer Legierung von etwa neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn hergestellt; beides musste importiert werden, Kupfer meist aus Tirol, den Ostalpen und vom Balkan, Zinn aus Cornwall, Böhmen oder Asien. Nach wie vor lebten die Menschen von Ackerbau und Viehzucht. Spezialisierte Berufe wie Bergbau, Bronzehand- werk, Handel etc. kamen hinzu. Im Gemeindegebiet hat man acht Siedlungsplätze der Bronzezeit gefunden. In der mittleren Bronzezeit, der sog. Hügelgräberbronzezeit (etwa 1.600 bis Teil 1: Vorgeschichte, Altertum Kurzgefasste Geschichte der Gemeinde Pentling anzeige

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