Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

7 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 03/2021 Aus der gemeinde Der Schwerpunkt der Pflegearbeiten fand auf einer Fläche von rund 10 ha statt. Es handelte sich hierbei um einen Buchen- Fichten-Eichen-Bestand. Beginn der Holzernte war Anfang Dezember. Um Bodenverdrückungen und Schäden an den Rü- ckewegen zu verhindern, wurde das Holz überwiegend wäh- rend der Frostperiode Anfang Februar gerückt. Die Eiche – eine elementare Baumart im Klimawandel Gerade im Hinblick auf die trockener werdenden Sommer stellt die Eiche eine stabile und zukunftsfähige Baumart dar. Daher kam dieser Baumart bei den Pflegemaßnahmen imDis- trikt Argle besondere Bedeutung zu. Durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem vermag die Eiche sichWasser in tieferen Boden- schichten zu erschließen und verträgt lange Trockenperioden. Die Buche dagegen erreicht solch tiefe Bodenschichten nicht, leidet vermehrt unter Wassermangel und zeigt z.T. deutliche Trockenschäden. In denWäldern des Distrikts Argle überwiegt der Buchenanteil den der Eiche. Um die lichtbedürftige Eiche aber gemeinsam mit der schattentoleranten Buche im Wald- bestand halten zu können, muss ihr aktiv geholfen werden. Neben der Eiche profitieren weitere Baumarten von den forst- lichenMaßnahmen. Mischbaumarten wie Lärchen und Kiefern konnten ebenfalls gefördert werden und ergänzen weiterhin das Waldbild. Ein wichtiger Grundsatz der Bayerischen Staats- forsten ist das 4-Baumarten-Konzept. Ziel ist es, stabile und klimatolerante Bestände aufzubauen, die sich aus mindestens vier Baumarten zusammensetzen. An genau diesem orientierte sich der Revierleiter Henning Denstorf. Artenvielfalt und natürliche Stoffkreisläufe imWald Bäume mit naturschutzfachlich wertvollen Merkmalen (z.B. abstehenden Rindenschuppen oder abgebrochenen Starkäs- ten) wurden im Distrikt Argle dauerhaft markiert und sollen als sogenannte Biotopbäume auf der Fläche belassen werden. Viele Waldbewohner wie Spechte oder Fledermäuse nutzen solche Bäume als Brut- und Schlafmöglichkeit. Auch Kronenmaterial wurde als Totholz im Bestand belassen. Bäume speichern im Laufe ihres Lebens viele Nährstoffe in der Baumkrone und in der Rinde. Durch das Belassen des Ma- terials im Bestand, kann dieses in den nächsten Jahren vor Ort zersetzt werden. Auf diese Weise verbleiben die gespei- cherten Nährstoffe im natürlichen Stoffkreislauf des Waldes. Holz ist der perfekte Kohlenstoffspeicher Bäume speichern durch ihren Stoffwechsel aus dem Kohlen- dioxid in unserer Luft Kohlenstoff im Holz und leisten damit einen wichtigen Beitrag den Treibhauseffekt zu mindern. Der überwiegende Teil des geschlagenen Holzes ging an Holzkäu- fer der naheliegenden Region. Stärkere Holzstämme finden im Möbel- oder Treppenbau Verwendung und entziehen so langfristig der Atmosphäre das klimaschädliche CO2. Ein be- sonderes Produkt dieser Holzernte waren Hopfenstangen aus schwächeren Eichen- und Lärchenstämmen welche in der Hallertau Verwendung finden. Das schwächer dimensionierte Holz wird als Brennholz von Privatpersonen aus den umlie- genden Ortschaften aufgearbeitet. Klimafreundlich ist Heizen mit Holz, denn so können fossile Energieträger, wie Öl oder Gas, ersetzt und Treibhausgase reduziert werden. Instandsetzung der Forstwege Nach dem einsetzenden Tauwetter der letzten Tage kam es bei der Holzabfuhr zu Verdrückungen auf den Forstwegen. Nach Abschluss der Holzabfuhr werden alle Wege durch den Forst- betrieb Kelheim instandgesetzt, sodass eine Erholungsnut- zung für Waldbesucher wieder möglich ist. Die Bestände des Distrikts Argle sollen auch in Zukunft in die- ser Vorgehensweise in regelmäßigen Abständen gepflegt wer- den, um einen stabilen, artenreichen und klimatoleranten Wald von morgen zu schaffen. berIcht: sabIne bIchlmaIer, leIterIn des FOrstbetrIebs bayerIsche staatsFOrsten; FOtOs: katrIn Fux, bayerIsche staatsFOrsten Blick in die Krone nach der Pflege

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=