Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling
die HistorisCHe seite 22 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 03/2021 Am Alten Gymnasium in Regensburg – später Albertus-Mag- nus-Gymnasium – wirkte seit September 1950 ein Studien- professor für Geschichte, Deutsch und Erdkunde, der sich in seiner Freizeit engagiert um die Ortsgeschichte bayerischer Gemeinden annahm und u.a. auch Chroniken für Hohen- gebraching, Großberg, Seedorf und Neudorf sowie Nußhof verfasste: Dr. Georg Völkl. Aus der Freisinger Gegend Georg Völkl wurde am 29. Januar 1907 in Palzing im Tal der Amper (heute Gemeinde Zolling, Landkreis Freising) imHaus Nr. 27 (heute Kapellenstraße 1) geboren und nach dem Schutz- heiligen der Filialkirche St. Georg getauft. Seine Vorfahren las- sen sich in der Freisinger Gegend bis ungefähr 1700 zurückverfolgen. Der Urgroßvater Johann Völkl hatte 1862 für seinen Sohn Josef (den Großvater also) das Anwesen Palzing Nr. 27 erworben. Dessen Sohn Michael heiratete 1894 Anna Heinrich; der Ehe entstammte Georg Völkl. Nach dem geach- teten Sohn des Dorfes ist in Palzing auch eine Dr.-Georg- Völkl-Straße benannt. Der begabte Knabe besuchte das Freisinger Gymnasium, das er 1927 mit dem Abitur abschloss. Anschließend studierte er an der Universität München Ge- schichte und Pädagogik und wurde 1931 mit einer Dissertation über seine Heimatpfarrei „Kirchdorf. Eine Pfarreigeschichte aus dem Ampertal“ zumDr. phil. promoviert. Die erste Station seines Berufslebens war Neuburg an der Donau; dort wirkte er als Präfekt (Internatserzieher), später als Direktor des Stu- dienseminars (Internat mit Gymnasium). 1936/37 legte er die Prüfungen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch, Geschichte und Erdkunde ab. 1939 wurde er Direk- tor des Studienseminars Amberg und der angegliederten Mal- teserbrauerei. 1950 wechselte er an das Alte Gymnasium in Regensburg, das 1962 in Albertus-Magnus-Gymnasium um- benannt wurde. Völkl war auch politisch engagiert, zunächst für die Bayernpartei, ab 1967 für die Bayerische Staatspartei. 1968 musste er – mittlerweile Oberstudienrat – aus gesund- heitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand treten. Am 20. Oktober 1988 ist Dr. Völkl in Regensburg verstorben. Leidenschaft für die lokale Geschichte 1951 war Dr. Völkl demHistorischen Verein für Oberpfalz und Regensburg beigetreten. Vom April 1952 bis Februar 1963 war er dessen 1. Vorsitzender. Während dieser Zeit redigierte er die jährlich erscheinenden „Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg“ (VHVO), eine der äl- testen historischen Zeitschriften Bayerns, erstellte umfangrei- che Literaturlisten über die „Neuerscheinungen zur Geschichte Regensburgs und der Oberpfalz“ und besorgte für die Mitglieder ein attraktives Veranstaltungsprogramm. Wäh- rend seiner Zeit als Vorsitzender wuchs der Verein von rund 550 auf über 1050 Mitglieder an. Er war einer der ersten, der sich 1956 für den Denkmalschutz und der Erhaltung der Re- gensburger Altstadt aussprach: „Das beste und größte Kapital Regensburgs ist das alte Stadtbild.“ In seinen historischen Ab- handlungen befasste er sich mit „Werden und Wirken des His- torischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 1830 – 1955“, mit der Geschichte von Dörfern seines Freisinger Heimatkrei- ses (Jarzt, Kirchdorf, Nörting, posthum Palzing) und der Oberpfalz (Leuchtenberg, Regensburger Altstraßennamen, Dieterskirchen, Ziegetsdorf). Hohengebraching, Niedergebraching, Seedorf, Neudorf, Nußhof, Großberg 1973 erschien in den Verhandlungen des Historischen Vereins eine umfangreiche und überaus detaillierte Abhandlung über „Hohengebraching. Eine säkularisierte Stiftspropstei.“ Auf 35 Seiten wird da die Geschichte Hohen- und Niedergebrachings Dr. Georg Völkl – Chronist für Hohengebraching, Großberg, Seedorf und Neudorf anzeige
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