Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

29 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 10/2020 Aus dem lAndkreis Die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) hat sich im Landkreis Regensburg in den letzten zehn Jahren als niederschwellige und zugleich intensivste Form der Zusammenarbeit von Ju- gendhilfe und Schule fest etabliert. JaS ist mittlerweile mit 35 Fachkräften an 28 Schulen im Landkreis Regensburg vertre- ten. Seit den Anfangsjahren wird das Unterstützungsangebot gut angenommen. Ein Trend, der sich im vergangenen Jahr fortgesetzt hat: So erhielten 2019 beinahe ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler, konkret 1984 Mädchen und Buben, individuelle Hilfe durch JaS-Fachkräfte. Stolze 90 Prozent der jungen Menschen gaben an, dass sich ihre Problemlagen durch das Angebot der JaS verbessert hätten. Für Landrätin Tanja Schweiger bestätigt die Jahresbilanz 2019 die engagierte Arbeit des gesamten JaS-Teams: „Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, sich zu eigenverantwortlichen und ge- meinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln und ihnen Hilfen anzubieten, wo es nötig ist – davon profitiert unsere ge- samte Gesellschaft.“ Es kann viele Anlässe geben, die im Lauf eines SchülerInnen- lebens als herausfordernd – auch für dessen Umfeld – emp- funden werden. Häufig leiden die jungen Menschen an persönlichen Belastungen wie familiären, psychischen und/oder gesundheitlichen Problemen oder Konflikten. Da sich diese Umstände oft durch Auffälligkeiten ausdrücken, be- treiben die JaS-Fachkräfte gemeinsam mit den Familien Ur- sachenforschung und entwickeln Strategien, damit eine Besserung der Problemlage eintritt. Eltern und Lehrkräfte schätzen die Arbeit von JaS und bewer- teten die erzielten Ergebnisse in einer Umfrage von 2019 über- wiegend positiv. In 27 Prozent aller Einzelfälle konnten die bestehenden Schwierigkeiten sogar gänzlich gelöst werden. Janine Driessen vom Kreisjugendamt, Teamleiterin aller JaS- Fachkräfte, nennt als häufigste Gründe persönliche Belastun- gen wie Trennung der Eltern, Depression oder Konflikte mit Mitschülerinnen und Mitschülern. Bei der Problemlösung spiele die Zusammenarbeit mit den Eltern eine große Rolle. Als eine der wichtigsten Prinzipien von JaS nennt Driessen die Freiwilligkeit. Denn nur, wenn alle gemeinsam an den zuvor festgelegten individuellen Zielen arbeiten und diese aus eige- ner Motivation heraus erreichen wollen, könnten Erfolge er- zielt werden. Wer dabei auf Ressourcen zurückgreifen könne, was Problemeinsicht, Motivation oder Veränderungsbereit- schaft angehe, sei im Vorteil. Die Fortsetzung der erfolgreichen Jugendarbeit aus dem Jahr 2019 wurde Mitte März durch Corona ausgebremst. Jugend- amtsleiter Werner Kuhn: „Da JaS von der Niederschwelligkeit an den Schulen lebt, wo sich die Schülerinnen und Schüler täglich aufhalten, konnte deren Arbeit zu Zeiten der komplet- ten Schulschließungen, aber auch nach der teilweisen Wieder- aufnahme des Unterrichts in abgespeckter Form leider nicht wie gewohnt fortgeführt werden – trotz Bemühens nach alter- nativen Zugangswegen wie digitalen Medien, Telefon- oder ‚Gartenzaun‘-Gesprächen.“. Es werde daher Aufgabe der Ju- gendhife sein zu eruieren, welche langfristigen Nachwehen Corona und die geringere Reichweite von JaS auf die persön- lichen Lebens- und Problemlagen der Familien und insbeson- dere der Kinder haben werde und wie man darauf reagieren könne. Fest steht für alle an der Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis Beteiligten, dass durch frühzeitige Interventions- und Präventionsangebote negative Entwicklungsverläufe un- terbrochen und verhindert werden können. Teamleiterin Driessen: „Durch unsere ständige Präsenz an den Schulen können wir Kindern und ihren Familien rechtzeitig die indi- viduelle Unterstützung anbieten.“ Aufgrund der positiven Bi- lanz überrascht es nicht, dass viele weitere (Grund-)Schulen im Landkreis bereits ihr Interesse angemeldet haben, auch an ihrer Schule eine JaS-Stelle zu installieren. Allerdings können laut Bayerischer Staatsregierung Finanzbedarfe für den wei- teren JaS-Ausbau erst wieder im Rahmen der Haushaltsauf- stellung für die Jahre 2021/2022 angemeldet werden; die Mittel für 2019/2020 sind bereits ausgeschöpft. Positiv ist je- doch, dass die Fördervoraussetzungen für die neue Förder- periode herabgesetzt werden sollen. Damit könnten ab Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinien weitere (Grund- )Schulen im Landkreis von dem JaS-Angebot profitieren. Kontakt: Janine Driessen (JaS-Teamleitung), Landratsamt Regens- burg, Altmühlstraße 3, 93059 Regensburg, Telefon 0941 4009-222, E-Mail: jugendsozialarbeit@Ira-regensburg.de Erfolgsgeschichte Jugendsozialarbeit an Schulen geht weiter anzeige anzeige

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=