Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

die historische seite 14 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 10/2020 Bronzezeitliche Hügelgräber In der mittleren Bronzezeit, der sog. Hügelgräberbronzezeit (etwa 1.600 bis 1.300 v.Chr.), änderten sich die Bestattungs- sitten radikal: Statt die Toten wie in der Frühbronzezeit in Flachgräbern beizusetzen, errichtete man den Verstorbenen bis zu drei Meter hohe Grabhügel und stattete sie mit Beiga- ben aus. Nach heutigem Kenntnisstand war die Hügelgräber- kultur von Ostfrankreich (Elsass) bis nach Ungarn (Karpaten- becken) verbreitet. Wir finden in der Gemeinde Pentling vier einzelne Hügel sowie fünf Bestattungsplätze mit (teilweise eingeebneten) Grabhügeln (im Volksmund irrtümlicherweise als „Keltengrä- ber“ bezeichnet). Am deutlichsten erkennt man das Grabhü- gelfeld im Argle nördlich von Niedergebraching mit etwa 40 Erhebungen, ein zweites westlich von Graßlfing (teilweise schon auf Oberndorfer Gebiet), nahezu alle unberührt. Archäologische Erkundungen Schon 1799 erkannte der letzte Fürstabt von St. Emmeram Cö- lestin Steiglehner (1738 – 1819), ein Universalgelehrter, der damals im Schloss Hohengebraching wohnte, die historische Bedeutung der Hügelgräber im Argle. Um 1908 ließ dort der Königliche Konrektor Georg Steinmetz mit Genehmigung des Forstamtes drei Gräber öffnen. In einemGrab fand er vier Spi- ralscheiben und Teile von zwei Spiralscheibenfingerringen, ferner ein Trinkgefäß und Reste einer Schüssel; ein Grab barg einen Bronzeknopf und Scherben eines Gefäßes. Aus diesen und anderen Ausgrabungen wissen wir: Die Gräber mit einem Durchmesser von bis zu zehn Metern waren mit Steinpflaster ausgelegt, auf denen man die Toten in Särgen oder Holzkisten niederlegte. Eingefasst waren die Begräbnis- stätten durch kreisrund aufgebaute Kränze aus Steinen. Da- rüber wurden die Erdhügel aufgeschüttet. Die ursprüngliche Höhe dürfte ca. zwei bis drei Meter betragen haben. Die Ver- storbenen hatte man in ihrer Tracht, die Frauen mit Schmuck und Gewandnadeln, die Männer mit ihren Waffen, Helmen und Schilden beigesetzt. Ferner fand man Keramikgefäße, Tassen, Schalen und Schälchen. Auch hatte man den Toten Speisen und Getränke ins Jenseits mitgegeben. An der Größe der Gräber und den Beigaben lässt sich die soziale Stellung der Bestatteten ablesen. Wandel zur Urnenfelderkultur In der späten Bronzezeit (ca. 1.200 – 800 v.Ch.) änderte sich wieder das Totenbrauchtum. Die Toten wurden jetzt ver- brannt und in Urnen auf großen Friedhöfen beigesetzt. Des- halb nennt man diese Zeit die „Urnenfelderkultur“. Der Wandel von den Körper- zu den Brandbestattungen lässt auch auf geänderte Jenseitsvorstellungen im religiösen Denken schließen. Bericht: hans Weigert, ortsheimatPFleger Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling 1990 – vor 30 Jahren Das alte Fahrzeug der Feuerwehr Graßlfing wurde n stillgelegt. Die Feuerwehr hat ein gebrauchtes Tragkraft- spritzenfahrzeug mit Funkgerät erhalten. 1995 – vor 25 Jahren In Poign wurde auf Initiative von Gerhard Eckert eine n Statute des HL. Nepomuk von Dombaumeister Du- chardt Triebe auf der Brücke über den Wolkeringer Mühlbach aufgestellt. Die Voraussetzungen für eine Dorfsanierung in Mat- n ting werden durch die Regierung der Oberpfalz geprüft. Es sollen die historischen Wegeverbindungen, die vor- handene Eingrünung des Dorfes und die Darstellung der geschichtlichen Ereignisse (z.B. Weinbau, das Mitwir- ken des Mattinger Adelsgeschlechtes und die Geschichte der Pfarrkirche) hervorgehoben werden. 2000 – vor 20 Jahren Der Lageplan zum Neubau des Rathauses mit den ge- n nauen Gebäudestandorten (Rathaus, Wohnhäuser Breitwiese, Erweiterungsfläche Feuerwehrgerätehaus) wird den Bürgerinnen und Bürgern als Beilage zumMit- teilungsblatt vorgestellt. 2005 – vor 15 Jahren Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit Civ- n rieux d`Azergues in Frankreich durch ersten Bürger- meister Albert Rummel und seiner Amtskollegin Mariele Sigala. Als Geschenk überreichte Herr Rummel ein von ihm selbst entworfenes Kunstwerk, geschmiedet hat es Peter Vest vom gemeindlichen Bauhof. Grund- stein der Partnerschaft war die Mattinger 1100 Jahrfeier im Jahre 1999. 2010 – vor 10 Jahren Michela Halter ist neue Rektorin der Grundschule n Großberg nachdem ihre Vorgängerin, Cäcilia Mischko nach 8 Jahre als Rektorin nach Burgweinting wechselte. Der Pentlinger Wertstoffhof ist nach Umbauarbeiten n wieder in Betrieb. Es wurde Ein- und Ausfahrt gesondert sowie im Innenraum neun Parkplätze angelegt. Querschnitt eines Hügelgrabes Zeichnung: hans Weigert

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