Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

13 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 10/2020 die historische seite Kupferzeit (ca. 4.000 – 2.000 v.Ch.) In der späten Jungsteinzeit (Kupfersteinzeit) tauchte das Kup- fer als neuer, leicht formbarer und doch fester Werkstoff auf. Es wurde allerdings recht selten verwendet, meistens für Schmuck und kleine Dolche. (Ob Zypern nach dem Kupfer – Kypros – oder das Kupfer nach der Insel genannt wurde, ist ungeklärt.) Ein berühmter Vertreter der Kupferzeit ist „Ötzi“, der Mann vom Tisenjoch (Ötztaler Alpen), der um 3.300 v.Ch. lebte. Man hatte bei ihm ein fast komplett erhaltenes Kupfer- beil gefunden. Bronzezeit (ca. 2.000 – 800 v.Ch. Die ältesten Gegenstände aus Bronze fand man in Ägypten (ca. 2.700 v.Ch.). Die Bronzetechnik verbreitete sich dann über Zy- pern, Anatolien und den Balkan bis nach Mitteleuropa. Ab ca. 2.000 v.Ch. wurden auch hier Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus einer Legierung von etwa neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn hergestellt. Beide Metalle mussten im- portiert werden, Kupfer meist aus Tirol, von den Ostalpen und vom Balkan, Zinn vom Erzgebirge, von Westeuropa (Iberische Halbinsel, Cornwall) oder aus Zentral-Asien (Afghanistan). Nach wie vor lebten die Menschen in der Bronzezeit von Ackerbau und Viehzucht. Zum Ernten benutzten die Bauern jetzt Sicheln aus Bronze. Sie ergänzten den Speiseplan mit Hirse und Ackerbohne (Saubohne) und entdeckten die Her- stellung von Käse aus Milch. Wildpferde wurden zu Nutztieren gezähmt. Die Großfamilien mit acht bis zehn Personen haus- ten in Holzhäusern; die Weiler umfassten bis zu acht Gehöfte. Es entwickelten sich spezialisierte Berufe wie Bergbau, Köh- ler- und Bronzehandwerk sowie der Handel (Metalle, Bern- stein …) über weite Distanzen. Die Urbilder unserer Märchen sollen bis in die Bronzezeit zurückreichen. Reste von Siedlungen der Bronzezeit sind im Gewerbegebiet an der Hohengebrachinger Straße und bei Graßlfing gefunden worden. » Bronzezeitliche Hügelgräber anzeige Hügelgrab im Argle Foto: hans Weigert

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