Mitteilungsblatt der Gemeinde Pentling

die HistoriscHe seite 12 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2020 Da ein Großteil der ländlichen Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte, halfen die vielen Abbildungen auch, wich- tige Aussagen des Christentums zu vermitteln („Bilderbibel“). Ein Kennzeichen des bayerischen Barocks sind auch die zahl- reichen Zwiebeltürme, in unserem Falle allerdings nur in Ho- hengebraching. St. Nikolaus in Graßlfing Die Kirche weist eine barocke Flachdecke mit Stuck auf. Die drei Altäre stammen aus der Zeit um 1700 und sind mit dem Lieblingsmotiv der Barockkunst, dem Akanthus-Dekor, um- rahmt (das distelartige mediterrane Akanthusblatt war Vor- lage für stilisierte Verzierungen). Aus der Barockzeit stammen die Figuren des rechten Seitenaltars: Maria mit dem Kinde, flankiert von der hl. Elisabeth (links) und der hl. Barbara. Die Figur des hl. Sebastian stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (1713 wütete zum letzten Male die Pest in der Gegend). St. Wolfgang in Matting Im Innenraum der spätbarocken Kirche sehen wir einen flach gedeckten Saalbau. Sämtliche Skulpturen (mit Ausnahme des Hochaltars) stammen vom Bildhauer Anton Neu aus Prüfe- ning (gest. 1758): die Kanzel, die Statuen der hll. Johannes Ne- pomuk und Josef, der Wendelin- und Vitusaltar, der Tabernakel des Marien-Altars, zwei Kruzifixe und Christus an der Geißelsäule („Wiesheiland“). Der Hochaltar wurde vom Regensburger Bildhauer Joachim Anton Pfeffer zwischen 1772 und 1778 geschaffen: Zur Linken die Figur des hl. Emmeram, erkennbar an der Leiter als seinem Marterinstrument, zur Rechten St. Benedikt mit seinem Attribut des Giftweinbe- chers. Matthias Schiffer aus der Steiermark malte 1779 das Bild des Hochaltars. Es zeigt eine legendäre Begebenheit aus dem Leben Kaiser Heinrichs II. 1734 erhielt die Kirche vom Kloster St. Emmeram eine prachtvolle Monstranz mit einer Wolfgangsreliquie, 1775 eine Kreuzreliquie, 1778 Kelch und Patene (Hostienschale). St. Johannes in Pentling Die stärksten Umbaumaßnahmen erlebte die Kirche St. Jo- hannes 1931. Der Hochaltar wurde um 1900 erstellt; das De- ckengemälde darüber (1931) stellt die Predigt des Kirchenpatrons dar. Die beiden Seitenaltäre wurden 1931 ge- fertigt. Ein barockes Votivbild vom Damenstift Obermünster aus dem Jahr 1742, gestiftet aus Dankbarkeit für die Befreiung von der Viehpest, zeigt die Heiligen des Landvolks. Neubarock in Mariä Himmelfahrt Hohengebraching 1785 wurde die Hohengebrachinger Kirche im Rokoko-Stil (Spätbarock) mit klassizistischem Einschlag erneuert. Auch hier besorgte Matthias Schiffer die Wand- und Deckenmale- reien (es sind leider nur noch die vier Engel mit Spruchbän- dern aus dem Magnifikat erhalten). Aus dieser Zeit stammen auch Hochaltar und Seitenaltäre. Zur Rechten sehen wir den Hl. Sebastian, u.a. Patron gegen Pest und Viehseuchen, darü- ber im ovalen Rahmen St. Emmeram. Auf der linken Seite zeigt das Altarbild den „Kettenheiligen“ Leonhard, Schutz- patron für das Vieh; im ovalen Rahmen darüber St. Wolfgang. Nach 1910 war eine erneute Erweiterung notwendig gewor- den, wozu der Regensburger Architekt Heinrich Hauberrisser die Pläne lieferte. Das Ergebnis ist heute ein imposanter neu- barocker Kirchenbau in Kreuzform (Saalbau mit Halbwalm- und Walmdach) mit einem 18 Meter breiten Querschiff, einem geräumigen Altarraum und einem mächtigen achteckigen Turm mit Zwiebelhaube. Das Deckengewölbe von 1938 zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel und umfasst nahezu 100 lebensgroße Figuren. Barockisierende Figuren in St. Heinrich und Kunigunde Großberg Offensichtlich sind Gläubige vom Barockstil so geprägt, dass sie auch in modernen Kirchen barockisierende Darstellungen wünschen. In der Großberger Kirche, erbaut 1964, wird der Altarraum von zwei im Barockstil gefassten Heiligenfiguren flankiert: zur Linken eine Mondsichelmadonna mit dem Kinde, zu Rechten der hl. Josef. hans Weigert, ortsheimatpFleger Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling 1990 – vor 30 Jahren Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde Herrn n Dipl. Ing. Werner Riepl aus Pentling durch Staatsminis- ter August Lang verliehen. Der Bundespräsident hat durch diese Auszeichnung das umfangreiche Engage- ment von Herrn Riepl, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Regensburg, gewürdigt. Als Vorsitzen- der des Ausschusses „Raum Regensburg“ hat er sich be- sonders der Entwicklung und Betreuung der Stadt und des Landkreises gewidmet. 2000 – vor 20 Jahren Die Kirche St. Johannes wird saniert. Rund um die n Kirche wird aufgegraben und die Fundamente des Ge- bäudes werden trockengelegt. Abschließend werden der Fassadenputz und das Satteldach erneuert und ein neuer Fassadenanstrich aufgetragen. Die Freiwillige Feuerwehr Matting erhält ein Motor- n boot als weiteres Rettungsboot für die Gemeinde. 2010 – vor 10 Jahren Der Verein Aktive Schulkinder Großberg e.V. bot be- n reits zum dritten Male Ferienbetreuung an. Unter ande- rem wurde ein Wandertag in die Drachenschlucht angeboten, Ortsheimatpfleger Hans Weigert erzählte in- teressante Geschichten von den Sehenswürdigkeiten Pentlings. Auch der TSV Großberg veranstaltete zum wiederhol- n ten Male ein Fußball-Ferien-Camp auf dem TSV-Ge- lände und dem Beachvolleyballfeld.

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