Pentlinger Mitteilungsblatt

die historische seite 10 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 11/2019 Geboren in Pentling Georg Gandershofer wurde am 22. Januar 1780 im „Schönen Wirths-Hauß“ zu Pentling (heute Hauptstraße 2) geboren; seine Eltern waren die dortigen Wirtsleute. Als Junge wurde er in die „Trivialschule“ (Volksschule) nach Dechbetten ge- schickt. Hier fiel er durch besonderen Fleiß und Begabung ins- besondere in der Musik auf, so dass er folglich in die Klosterschule des Reichsstifts St. Emmeram aufgenommen werden konnte. Hier reifte der Entschluss, in den Benedikti- nerorden einzutreten. Benediktiner in Metten Als er mit seinem Freund Roman Raith aus Wörth 1798 einen Ferienausflug durch den Bayerischen Wald unternahm, gerie- ten beide auf demWege nach Metten in ein heftiges Unwetter „und ganz durchnäßt und ermattet erreichten sie das Kloster, wo sie mit vollen Armen der Gastfreundschaft empfangen, ge- pflegt und erquickt wurden“ (Schuegraf, S. 279). Beide traten dann im Herbst 1799 als Novizen in das Kloster Metten ein. Gandershofer erhielt den Ordensnamen Maurus. ImHausstu- dium des Klosters absolvierte er seine theologische Ausbil- dung. Am 25. Februar 1803 wurde mit dem „Reichsdeputationshauptschluss“ zu Regensburg die Säkula- risation (d.h. die Abschaffung und Enteignung der Klöster) be- schlossen. Ausgerechnet am Tag des Heiligen Benedikt (da- mals der 21. März) teilte der kurfürstliche Kommissär den Mettener Mönchen mit, dass sie spätestens zum 1. April das Kloster zu räumen hätten. Kurz vorher konnte Gandershofer noch zum Priester geweiht werden. Schulinspektor und Bibliothekar Nach der Säkularisation war Gandershofer bis zum Ende des Schuljahres 1809 Gesangslehrer und Schulinspektor für die Volksschulen in Straubing. 1809 bis 1810 studierte er Philoso- phie an der Universität Landshut. (Die heutige Ludwig-Maxi- milians-Universität München nahm 1472 ihren Anfang in Ingolstadt, 1800 zog die Hochschule nach Landshut um, 1826 dann endgültig nach München.) Anschließend war er Kustos (wissenschaftlicher Sachbearbeiter) der Universitätsbiblio- thek in Landshut und von 1814 bis 1820 Adjunkt (Assistent des Leiters) der „Königlichen Hof- und Zentralbibliothek“ (heute Bayerische Staatsbibliothek) in München. 1822 über- nahm er in Freising die Aufsicht über die erzbischöfliche Re- gistratur. Historiker in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Auf Empfehlung des Akademiesekretärs Lorenz von Westen- rieder (1748 – 1829, bedeutender Theologe, Pädagoge, His- toriker und Publizist der Aufklärung) wurde Maurus Gandershofer 1828 Mitarbeiter bei der Historischen Klasse Georg Maurus Gandershofer – ein Gelehrter aus Pentling AnzEigE

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