Pentlinger Mitteilungsblatt
13 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 09/2019 die historische seite Heinrich starb 1024 und wurde imDom zu Bamberg bestattet. 1033 verstarb Kunigunde und wurde ihrem Wunsch entspre- chend neben ihrem Gemahl beigesetzt. 1146 wurde Heinrich heiliggesprochen, die Heiligsprechung Kunigundes erfolgte 1200. Das Bistum Regensburg gedenkt beider am 13. Juli. Ein Gang durch die Kirche Die Kirche ist tagsüber für Gläubige und Besucher geöffnet. Es zeigt sich ein Übergang von der traditionellen „Wegekir- che“ zu einer Kirche im neuen konziliaren Geist (2. Vatikani- sches Konzil 1962 – 1965) mit der Anpassung des Kirchenraums an die erneuerte Liturgie (Volksaltar, aktive Teilnahme der Gläubigen am liturgischen Geschehen, Liturgie als Dialog, Wertschätzung der Bibel und der Sakramente). Im Gegensatz zu Kirchen früherer Jahrhunderte ist die Großber- ger Kirche nicht mehr nach Osten, sondern nach Westen aus- gerichtet. Vor der Kirche steht ein steinernes Doppelstandbild der bei- den Schutzheiligen Heinrich und Kunigunde vom Altöttinger Bildhauer Kurt Porzky (* 1917). Im selben Stil sehen wir in der Vorhalle eine Madonna mit Kind. Vier Sgraffiti (Kratzputz) schmücken diesen Raum aus, ebenso ist der Turm auf der Ein- gangsseite mit einem Sgraffito verziert (Anspielung auf die Dornenkrone). Der gemauerte Altar ist mit einer mächtigen Granitplatte ge- deckt. Der Ambo (Lesepult) ist ebenfalls aus Granit und sym- bolisiert das Wort Gottes unter Bezug auf das Gleichnis vom Sämann (Mk 4, 3-9): teils werden die Samen von Vögeln auf- gepickt, teils fallen sie unter die Dornen, ein Teil aber trägt reiche Frucht. Die Tabernakelsäule ist aus Kalkstein gemeißelt und symbolisiert einen Baum (wohl in Anspielung auf das Pa- radies, Gen 2,9) als Beginn eines neuen Lebens. Der eigentli- che Aufbewahrungsort der konsekrierten Hostien ist aus Bronze und verweist mit der segnenden Hand Gottes, dem Lamm und der Taube auf die Dreifaltigkeit. Auf der Rückseite finden wir in Latein den Passus aus dem Credo über die Menschwerdung Jesu Christi. In Anlehnung an den romanischen Stil (ca. 1000 – 1250) ist das beeindruckende Altarkreuz geschaffen worden. Der ge- kreuzigte Christus triumphiert über den Tod (Triumphkreuz), er lebt und hält Korpus und Kopf aufrecht. Statt der Dornen- krone trägt er eine Königskrone. Wie in der Romanik hat er ein knielang herabfallendes Lendentuch. Die Arme sind waag- recht ausgebreitet, so als wollte er die ganze Welt umfangen. Die Augen sind geöffnet und schauen zur Gemeinde. Die Nägel fehlen, aber man sieht die Wundmale („Viernageltypus“). Gottvater dahinter hält das Kreuz mit ebenfalls weit aus- gebreiteten Armen. Er erhebt seinen Sohn in der Stunde des Todes (Phil 2,9-10) und erweckt ihn zu Leben. Das Altarkreuz symbolisiert Karfreitag, Ostern und Himmelfahrt gleicherma- ßen. Den Altarraum flankieren zwei im Barockstil gefasste Hei- ligenfiguren: zur Linken Maria mit dem Kinde auf einer Mondsichel stehend (Mondsichelmadonna, Offb 12,1), in der Basis eine Jakobsmuschel. Die Muschel gilt als Symbol für die Zeugung des Gottessohnes in der Jungfrau Maria: „Christus, die Perle, entsteht in der Muschel aus der Hochzeit von Him- mel und Erde“ (Josef Schönauer). Auf der rechten Seite sehen wir Josef mit Lilie, Hobel und Winkeleisen, zu seinen Füßen das Modell der Großberger Kirche. Ein Steinguss-Relief, ebenfalls von Kurt Porzky, stellt die 14 Kreuzwegstationen dar. Die zwölf Apostelleuchter sind mit den Attributen der Heiligen versehen, z.B. Petrus mit Schlüs- sel, Andreas mit den Schrägbalkenkreuz, Johannes mit der Schlange im Weinkelch usw. 1969 wurde von Eduard Hirnschrodt (1906 – 1990) auf der Empore eine Klein-Orgel mit fünf Registern gebaut. BerIcht unD FOtOs: OrtsPFLeGer PrOF. Dr. hAns WeIGert Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling 1999 September – vor 20 Jahren Die Arbeiten an der Überbrückung der Bundestraße 16 zwischen Großberg und Niedergebraching gehen weiter zügig voran. ImHerbst wird die Brücke für den Verkehr freigegeben. 2009 September – vor 10 Jahren Der denkmalgeschützte Mattinger Pfarrhof ist renoviert. Die Grundschule Großberg erreichte den dritten Platz in der Sportart Leichtathletik beim diesjährigen Regional- sportfest auf dem Sportgelände der Universität Regens- burg. reDAktIOn / AuszuBILDenDe JAnIne nADLer
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