Pentlinger Mitteilungsblatt

11 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 08/2019 die historische seite 1989 August – vor 30 Jahren Im großen Sitzungssaal der Regierung der Oberpfalz über- reichte Staatsminister August R. Lang das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Miedl aus Pentling. 1999 August – vor 20 Jahren ImNovember letzten Jahres hat der Gemeinderat über die Er- richtung eines Verbrauchermarktes der Fa. Lidl an der Kreu- zung Augsburger Straße/ Hölkering diskutiert. An einer Betriebsansiedlung bestand grundsätzliches Interesse. Vor Einleitung eines offiziellen Bauleitplanverfahrens sollten je- doch die offenen Verkehrsfragen gelöst werden. Nach 20 Jahren Seelsorgetätigkeit in der Pfarrgemeinde ver- lässt Pfarrer Frank die Pfarrei Mariae Himmelfahrt Hohen- gebraching. 2009 August – vor 10 Jahren Vom Gemeinderat wurde bisher keine Entscheidung getrof- fen, ob das alte Rathaus abgerissen oder beim Neubau des Kindergartens integriert werden soll. In der letzten Sitzung hat sich der Gemeinderat für die Einbeziehung zusätzlicher Vorschläge in die öffentliche Diskussion ausgesprochen. Un- tersucht werden sollen zwei neue Varianten weiterer Archi- tekten. Die Planung soll mehr zumHang hin bzw. in den Hang hinein erfolgen. Denkbar war seinerzeit auch, den offiziellen Zugang und somit die Zufahrt vom Weichslmühlweg her an- zustreben. redaKtion / auSzuBildende Janine nadler Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling gelburg“ interpretieren. Bis jetzt sind allerdings keine syste- matischen Ausgrabungen und Untersuchungen erfolgt. Burgstall Schwarzenfels Inmitten der Mattinger Hänge, aber als „Flurhalbinsel“ zur Gemeinde Sinzing gehörend, stand ca. 1 km südöstlich von Bergmatting und 404 m über NN die heute abgegangene Spornburg Schwarzenfels. Sie thronte auf dem gleichnamigen Bergsporn, d.h. nach drei Seiten fällt das Gelände stark ab. Das Burgareal betrug 80 mal 39 m; es muss sich also um eine mächtige Burganlage gehandelt haben. Herzog Otto II., der Erlauchte, von Bayern ließ die Burg zwi- schen 1240 und 1243 bauen. 1245 wurde die Burg wegen Be- schwerden des Klosters Prüfening aufgegeben und Mitte des 15. Jahrhunderts abgebrochen. TurmburgWeichslmühle Der Historiker Andreas Boos verortet am Fuße des Weichsl- mühltals eine abgegangene Turmburg. Die mittelalterlichen Quellen über Unterpentling lokalisierte Boos daher bei der heutigen Weichslmühle, die ursprünglich einmal „Wailzlmühle“ (1752) hieß. Es gibt allerdings aus früheren Zei- ten keinerlei Quellen über eine Befestigungsanlage in „Unter- pentling“. Die ersten urkundlichen Erwähnungen der „Unterpentlinger“ finden sich im 12. Jahrhundert: Sie waren Ministerialen des Reichsstifts St. Emmeram. Nach dem 12. Jahrhundert wird das Geschlecht der Unterpentlinger nicht mehr erwähnt. Mitte des 19. Jahrhunderts beschreibt Joseph Schuegraf in der Weichslmühle noch eine Turmruine. Der quadratische und aus massiven Steinen errichtete Turm war in das Mühlen- gebäude eingebaut und besaß steinerne Tür- und Fensterge- simse. Unterhalb soll ein eingestürzter Gang gewesen sein. Zu Zeiten der Römer soll bei der Weichslmühle auch ein Signal- turm gestanden haben. Schuegraf sah den Turm als Teil einer Linie an Feuersignalen zwischen Kelheim und Donaustauf an. Die Historikerin Emma Mages deutet 2010 Unterpentling als „Unterwendling“ (bei Kelheim-Thaldorf). Es macht auch wenig Sinn, dass sich im 12. Jahrhundert unmittelbar neben Pentling ein weiteres Ministerialiengeschlecht herausgebildet hätte. 1336 wird im „Liber censualis“ (Zensusliste) der Besitz von St. Emmeram klar getrennt in Pentling und „Vnderwent- ling“. „Unterpentling“ taucht da nicht mehr auf. Boos Andreas (1998): Burgen im Süden der Oberpfalz. Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regens- burger Umlandes. Regensburg: Universitätsverlag, S. 298 – 301, 305 f. Bericht und FotoS: ProF. dr. hanS weigert Beispiel einer Turmburg zeichnung: h. weigert anzeige

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