Pentlinger Mitteilungsblatt
aus der gemeinde 14 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 07/2019 Irding – Irrading –Wüstung „Iratting“ 2008 ließ die Gemeinde Pentling den Radweg zwischen Mat- ting und Unterirading ausbauen. Dabei wurden die Grund- risse des Gutshofes Irading („Wüstung Iratting“) sichtbar, vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ausgewertet – und wieder verfüllt. Das Fundmaterial verweist ins 17. bis 19. Jahrhundert. In einer historischen Karte zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Gutshof noch eingetragen. Es befand sich ca. 340 m südwestlich der Walba zwischen Mattinger Straße und Donau und war im ältesten Urkataster (1492 bis 1789) eingetragen. Ziegelhütte – Ziegelstadel –Lamlgütl – Unterirading Bereits 1642 wird ein Matheus Grimb, Ziegler, zu Irading, er- wähnt. Grundbar mit der Erbgerechtigkeit war der Besitz zum Kloster St. Emmeram. Die Grimm und ihre Nachfolger, die Brädl und die Lammel, bekamen die Auflage, ihr Eheverspre- chen immer in der Wolfgangskrypta in Regensburg zu vollzie- hen. Erst mit der Säkularisation von 1803 erlosch dieses eigentümliche Gebot. Im 18. und 19. Jahrhundert hieß der Be- sitz „Zieglhütte“, dann „Ziegelstadl“, „Irading“ auch „Lamlgütl“ (die Lammel, gebürtig aus Poikam, besaßen im 18. Jahrhundert das Anwesen). An diesem Ort befand sich eine Ziegelbrennerei und östlich davon ein Kalksteinbruch. Der gebrannte, ungelöschte Kalk kam im 18. Jahrhundert vom Ziegelbrenner aus Irading. Die Ziegel und Kalkbrocken hat der Ziegelmeister, der zugleich auch Schiffmeister war, mit seinem Kahn, der Zille oder Plätte, auf der Donau bis nach Pfatter oder Gmünd gebracht. Der Transport auf der Donau war ein durchaus gefährliches Un- terfangen, wie ein tödlicher Unfall bei der Steinernen Brücke 1721 zeigt. Die ersten Großberger Siedler (ab 1804) hatten die Auflage, sich für den Hausbau Ziegel von der Ziegelhütte (Un- terirading) zu kaufen (was aber nicht alle befolgten). Die Besitzer wechselten relativ rasch, u.a. auch Freiherr Vrints Berberich, die van Zuylen und die Thurn & Taxis. 1891 erwar- ben Walburga und Wolfgang Knittl das Anwesen. 1913 über- gaben die Eltern den Hof an die Tochter Walburga und deren Mann Franz Reisinger. Walba 1929 eröffnete Walburga Reisinger in Unterirading imNeben- erwerb zusätzlich zur Land- eine Schankwirtschaft („Konzes- sion zur Ausübung eines Limonaden- und Flaschenbierausschankes an Passanten und Ausflügler“). Be- sucher nannten die immer beliebter werdende Gaststätte ein- fach „Zur Walba“. „Walba“ ist die bairische Koseform für „Walburga“. 1966 verstarb Walburga Reisinger und wurde in Matting beerdigt. Nächster Besitzer war ihr Neffe Wolfgang Kleber. 2002 erwarb die Familie Menzl die Walba samt Grund und Wald. Seit 2008 wird die Ausflugs- und Kulturgaststätte am Donau-Radweg Ulm – Wien von Eva Menzl geführt. Neuirding – Neuirrating – Oberirading Um 1800 dürfte Oberirading entstanden sein, das damals „Neuirding“ oder „Neuirrating“ genannt wurde. Der Weiler besteht heute aus fünf Anwesen. bericht und FotoS: ProF. dr. hAnS weigert Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling Juli 1989 – vor 30 Jahren Der Katholische Burschen- und Mädchenverein Matting fei- erte sein 40jähriges Gründungsfest Juli 1999 – vor 20 Jahren Die Einführung des Euros als alleiniges gesetzliches Zahlungs- mittel rückt immer näher. Wir wollen deshalb nochmals die Umrechnungsfaktoren in Erinnerung rufen: 1,00 DM = 0,51129 € / 1,00 € = 1,95583 DM Juli 2009 – vor 10 Jahren Das private Wohnhaus von Papst Benedikt XVI. wird zum Sonnenkraftwerk. Auf demHaus in Pentling im Landkreis Re- gensburg wird derzeit eine rund 54 Quadratmeter große Fo- tovoltaikanlage installiert, die künftig etwa 5800 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen soll. Der Erlös aus dem Stromverkauf werde einem Verein zugute- kommen, der benachteiligte Jugendliche bei der Ausbildung unterstützt. bericht: AuSzubildende jAnine nAdler, redAKtion Oberirading
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