Pentlinger Mitteilungsblatt

9 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 05/2019 die historische seite Tafel hatte man sich 2009 an dieser Stelle zum Gedächtnis nach 200 Jahren gemeinsam mit den Partnergemeinden Corciano und Civrieux für einen schlichten Gedenkstein „Zum Gedenken an die Opfer von 1809“ entschieden. Neue Welt (Hoh): Nach dem 30-jährigen Krieg wurde n zwischen Posthof und Hohengebraching ein Arbeiter- wohnhaus, „ein bloßes gemauertes eingädiges [d.i. einstö- ckiges] Häusl“ mit „vier Inleutstuben und vier Nebenkäm- merl, zwei Viehställe und ein Backofen“ errichtet und erhielt den Namen „Neuwelt“. Nußhof: Im Rahmen der Besiedelung der Hohengebra- n chinger Hayd wurde 1727 der Nußhof erbaut. Dem Siedler Bernhard Jobst ließ das Haidauer Gericht beim Erwerb der Gründe freie Hand. Der Nußhof war 1752 der größte aller Heidegüter mit über 90 Tagwerk. In der Nachbar- schaft war das Gütel Nußgarten („Klein-Nußgarten“) mit nur 14 Tagwerk; dieses existiert nicht mehr. Pfellerweg (Neu): „Pfeller“ ist ein bairisch-alemannisches n Wort für „Weide“. In einem Lied aus dem Bayerischen Wald heißt es „A Pfellerpfeiferl schnitzt da Bua, i moan, öitz geht’s an Auswärts [= Frühjahr] zua.“ Posthof: Ursprünglich hieß die Stätte „Otraching“. n „Otrach“ oder „Otrich“ bedeutet „der an Besitz Reiche“ (ahd. od = Besitz; rich = reich). 1572 findet sich auch die Bezeichnung „Schafhof“. 1650, nach Ende des 30-jährigen Kriegs, wurde der Hof vom Deutschorden mit Unterstüt- zung des Regensburger Postmeisters Wilhelm Heß (andere Schreibweise: Geß) wiederaufgebaut. Auf diesen Leiter des Regensburger Postwesens dürfte also der neue Name „Posthof“ und die Bezeichnung „Postbauer“ zurück- gehen. Poststraße (Hoh): Hier wohnte Hans Schmidt, Postbote, n Metzger und Wirt. Er war auch Pächter der Fürstlichen Gaststätte Hohengebraching und richtete dann dort die Poststelle ein, die 1977 aufgelöst wurde. Rehfeld (Nie): nach einer Flurbezeichnung nördlich der n Arglestraße. Auch heute wechseln Rehe häufig zwischen Weinberg und Argle und überqueren die Arglestraße. Sandweg (Hoh): wegen des sandigen Bodens, benannt n nach der Flur „Sandfeld“. Im Argle finden sich zahlreiche Sandgruben (auch Lehmgruben) aus früheren Zeiten. Schloßstraße (Hoh): a) Neues Schloss: 1573 lässt Abt Bla- n sius von St. Emmeram in Hohengebraching ein dreistö- ckiges Schloss als Erholungsort für seine Mitbrüder bauen. Abt Anselm Godin fügt 1727 einen Neubau nach Osten hin als Sommerresidenz der Äbte an. b) Altes Schloss mit ehem. Gaststätte, im Kern wohl aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Zusatzbauten im 19. Jahrhundert. Seedorf: siehe auch unter „Haidstraße“. 1723 legte das n Gericht Abbach einen Siedlungsplan für die „Obere Hayd“ vor. 300 Tagwerk (also ca. 100 ha) sollten kultiviert wer- den. Jeder der neun Siedler erhielt für sein Gütel genau 30 Tagwerk. Der Plan beinhaltete jeweils ein mit Schar- schindeln eingedecktes Haus, Stallungen, Stadel, Baum- und Wurzgarten, einer „Paint“ (eingezäuntes Grundstück) mit Waschhaus, Backofen, Brunnen und evtl. Weiher. Gerichtsschreiber Fischer, der selbst auch Siedler wurde, schlug als Ortsname „Seedorf“ vor. Der „See“ war ein klei- nes Weiherl östlich im Wiesengrund. Bis vor einigen Jahr- zehnten konnte man aber auch den Namen „Obere Heid“ hören. BeRIcht und FOtO: ORtsPFleGeR PROF. dR. hAns WeIGeRt Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling Mai 1989 – vor 30 Jahren (Am 6. Juni 1989 wurde zwischen Kindergarten und Rat- haus (jetzt altes Rathaus) ein Brunnen aufgestellt. Bild- hauer Günter Mauermann aus Weiden half persönlich mit.) Mai 1999 – vor 20 Jahren In einem einstimmigen Beschluss hat der Gemeinderat in der Sitzung am 15.04.1999 sich dafür ausgesprochen, auf den gemeindlichen Flächen beim Feuerwehrgeräte- haus in Pentling ein neues Rathaus zu errichten und Flä- chen für einen Kindergarten vorzusehen. Mai 2009 – vor 10 Jahren Drei kleine Spiel- und Unterstellhäuser wurden auf dem Gelände des beliebten Waldspielplatzes „Am Dürrbu- ckel“ im Hohengebrachinger Forst neu aufgestellt. Gebaut haben diese Hütten die Landshuter Werkstätten. Die Häuser mit demGrund maß zwei Mal drei und einer Höhe von zwei Metern sind aus Lärchenholz. In einem wurde ein kleiner Dachboden mit Außenleiter eingebaut. (30 Jahre Waldspielplatz) Europäische Partnerschaft mit Corciano und Civrieux d`Azergues. In der Woche vom 06. – 10. Mai konnten wir 80 Franzosen aus Civrieux d`Azergues, sowie 26 ita- lienische Gäste aus unserer Partnerstadt Corciano (davon 18 Kinder) in Pentling begrüßen. Wir haben zusammen den Europatag 2009 gefeiert und einen Gedenkstein für die Opfer der napoleonischen Kriege von 1809 enthüllt. text: RedAKtIOn/ AuszuBIldende JAnIne nAdleR

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