Pentlinger Mitteilungsblatt
15 Pentlinger Mitteilungsblatt Ausgabe 04/2019 die histOrische seite Hohengebrachinger Straße: Ursprünglich führte diese n Straße nach Hohengebraching, wurde dann aber zwi- schen Autobahnmeisterei und Fischersäge durch den Bau der A 93 unterbrochen. Hopfenhausen: Wo heute der Real-Markt steht, war n früher ein Gasthaus, betrieben von der Familie Hopf. Daher der Name „Hopfenhausen“. Im Löhel: In alten Karten steht „Die Löhelacker“ bzw. n „Im Löhel“; nördlich vom Reiterweg und westlich der Fichtenstraße hieß die Fläche ebenfalls „Das Löhel“. Gemeint ist damit eine Lohe, ein lichter Wald. J.-Ratzinger-Gangl: Inoffizielle Bezeichnung. Kardinal n Prof. Ratzinger (der spätere Papst Benedikt XVI.) benutzte diesen Gangsteig, wenn er von seinem Haus zur Pentlinger Kirche ging. Kornweg: Nach den Kornfeldern der näheren Umge- n bung benannt; im Bairischen versteht man unter Korn den Roggen. Litzlweg: Wahrscheinlich nach einem Familiennamen n benannt; „litzl“ bedeutet „klein, wenig“. Max-Schultze-Steig: Oberbaurat Max Schultze (1845 – n 1926) rettete die Felspartien zwischen Hoppefelsen und Prüfening vor dem Kalkabbau. Aus eigenen Mit- teln erwarb er das Gelände und bewahrte es vor der Zerstörung. 1912 schenkte er es der Stadt Regensburg. Seit 1939 ist das Gelände eines der ältesten Natur- schutzgebiete Bayerns. Mitterweg: Bair. der mitter = der mittlere; möglicher- n weise, weil in der Mitte zwischen Stadtweg und Berg- straße. Prüfeninger Weg: Alte Bezeichnungen: „Feld am Kirch- n wege“, „Kirchweg nach Dechbetten“. Pentling gehörte über Jahrhunderte zur Pfarrei Dechbetten, nach 1803 (Säkularisation) zur Pfarrei Prüfening (Zusammenle- gung von Dechbetten und Prüfening), seit 1943 zur Pfarrei Ziegetsdorf. Die zuständige Poststelle war lange Zeit ebenfalls in Prüfening. Rotsäulenweg: Die „roten Säulen“ oder „roten Mar- n terln“ sind Flurdenkmäler. Sie wurden meistens mit einem Flachbeil aus einem gewachsenen Baum geschlagen und (mit Ochsenblut) rot angestrichen. Oben war eine Holznische für Heiligenfiguren. Rote Säulen dienten oft auch als Grenzmarkierung. Im 19. Jahrhundert stand die Säule ungefähr auf halber Stre- cke des Weges, auf der westlichen Seite. Schulstraße: Das alte Schulhaus wurde 1904/05 n erbaut. Bis 1973 gingen die Pentlinger und Graßer Kin- der hier zur Schule (dann nach Großberg). Bis 2004 diente das Gebäude als Rathaus; jetzt ist es teils in den Kindergarten integriert, teils sind Kurs- und Gruppen- räume eingerichtet. Schwalbennest: Zwischen der Weichselmühle und dem n Schwalbennest bestand eine wichtige Fährverbindung über die Donau, das „Sinzinger Urfahr“. Die Felsenfor- mation über der Landestelle wurde als Schwalbennest (1811) bezeichnet. Das Kloster St. Emmeram besaß im 14. Jahrhundert am dortigen Steilufer der Donau sechs Weinberge. Spitzweg: Wahrscheinlich, weil er „spitz“ in den n Weichslmühlweg mündet. Weichslmühle, Weichslmühlweg: Fälschlicherweise hat n man lange Zeit die Quellen über „Unterpentling“ mit der Weichselmühle in Zusammenhang gebracht. Tat- sächlich aber ist mit jener Lokalität Unterwendling (bei Kelheim-Thaldorf) gemeint. Ebenso darf auch bezwei- felt werden, ob im Tal wirklich eine Burg oder ein (römischer) Signalturm gestanden hat. Die Weichsl- mühle hieß ursprünglich „Wailzlmühle“ (1752); „Wailzl“ ist möglicherweise eine Verkleinerung von Walter. Ziegelackerweg, Ziegelweg: Historische Bezeichnung n im 19. Jahrhundert: „Die Ziegelacker“. Die Erde hier ist recht lehmig. Der nahe Ziegetsberg (Graßer Höhe) wurde auch als „Degelberg“ bezeichnet. Der Kohlen- schacht (Schlaghof) hieß früher auch „An der Degel- grube“. Degel ist ein kalkhaltiger Ton, der zum Töpfern oder Brennen von Ziegeln verwendet werden kann. Ziegeleien waren etwa in Abbach (Römerzeit), Unteri- rading (hieß im 19. Jh. „Ziegelstadel“), Prebrunn und Dechbetten. [Aber nicht zu verwechseln mit „Zieget“ bei Ziegetsdorf oder die dortige Straßenbezeichnung „Am Zieget“: Die „Zige“ ist eine Kiefer, der „Ziget“ ein Kiefernwald. Das „Zieget-Holz“ war im 19. Jahrhundert im Bereich nordwestlich des heutigen Autobahnkreu- zes, im Dreieck zwischen A 93 und A 3.] TexT und FOTO: ORTsPFleGeR PROF. dR. hAns WeIGeRT anzeige Das Alte Tor
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