Pentlinger Mitteilungsblatt

7 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 01/2019 Aus der gemeinde Zum Jahresende hatten die Mitarbeiterinnen des Kindergar- tens Pentling eine besondere Teamsitzung, die der Prävention von Rückenproblemen galt. „Da wir gern auf die Kompetenzen von Eltern zurückgreifen, waren wir sehr erfreut, die Physio- therapeutin Frau Isabel Mantell (Mama von Niklas aus der grünen Gruppe) zum Thema: „Gesunder Rücken für Erzieher im Kindergarten“ gewinnen zu können“, sagte die Leiterin der Einrichtung, Jana Heinrich. Zunächst gab es einen kurzen theoretischen Ausflug in die Anatomie der Wirbelsäule, insbesondere der Bandscheibe. Das dauerhafte Sitzen auf kleinen Stühlen stellt eine Belastung dar. Auch auf die Faszien ging Frau Mantell ein, diese kollagenen Bindegewebsfasern liegen direkt unter der Haut und um jeden Muskel. Wenn sie zum Beispiel durch monotone Bewegungen verkleben und an deren Ende eine Schonhaltung entsteht, kann es zu Schmerzen oder sogar Einsteifungen kommen. „Aber was kann jede Einzelne von uns im Kindergartenalltag tun?“ war die Frage der Kindergärtnerinnen. Kein Mensch gleicht dem anderen und deshalb sollte auch jeder Mitarbeiter einen großen Teil in seine Eigenverantwor- tung legen. Dazu gehört persönliche Achtsamkeit und Körper- wahrnehmung, betonte Isabel Mantell. „Es nützt wenig, Rat- schläge zu geben, wie z.B. spezielle Übungen in einen zeitlichen Rahmen mit so und so vielen Wiederholungen zu legen. Das macht am Ende keiner mehr. Und wer erinnert sich nicht an den AOK Ball, der einst so angepriesen wurde. Aber auch das sind einseitige Sitzpositionen, die auf Dauer wenig bringen“, führte Mantell weiter aus. Es kommt also auf abwechslungsreiche und vielfältige Bewe- gungen an und die kann man im Arbeitsalltag von Erzieherin- nen gut praktizieren. Frau Mantell favorisiert z.B. anstatt auf kleinen Stühlen zu sitzen, auch mal auf dem Boden zu puzzlen oder vorzulesen. Und warum sich nicht mal in den Türrahmen hängen und ausdehnen? Wer keine Knieprobleme hat, kann sich beim Basteln am Tisch zu den Kindern hinknien und ein Polster darunter legen. Gymnastische Übungen und langes Strecken bieten sich in den Turnstunden mit den Kindern an und tun allen gleichermaßen gut. Und die Erfahrung zeigt, dass die Kinder immer am meisten Freude daran haben, wenn die Erwachsenen aktiv mitmachen. Auch das regelmäßige Wasser trinken über den Tag verteilt ist für die Bandscheiben sehr wichtig. „Eifrig probierten wir dann im praktischen Teil Übungen aus, die dem Rücken gut tun. Ich muss nicht erwähnen, dass es dabei ziemlich lustig zu ging :-). Unsere Präventionsstunde verging wie im Fluge und alle waren begeistert. Auf demWeg nach Hause bestätigten wir uns, welch schönen Beruf wir aus- üben dürfen. Wir können weitläufige Strecken durch unseren schönen Kindergarten gehen, Treppen steigen, im Wechsel hinsetzen, uns hinknien, stehen und uns auch mal auf den Boden legen und ausstrecken. Wir müssen uns es nur erlauben und uns bewusst machen, indem wir den Blickwinkel ändern und die Chancen in unserem abwechslungsreichen Alltag sehen. Wenn Sie, liebe Eltern, uns also künftig auf dem Weg zum Essen mit den Kindern hüpfen sehen oder eine von uns im Türrahmen hängt, dann wundern Sie sich bitte nicht! Alles ganz normal auf dem Weg zu einem rückenfreundlichen Kin- dergarten. Die Erkenntnis, dass wir es nicht nur für uns tun, unterstreicht den Sinn noch deutlicher: Den Kindern ein gesundheitsbewusstes rückenfreundliches Verhalten vorzule- ben ist auch ein Bildungsauftrag!“, sagt Frau Heinrich in ihrem überaus positivem Résumé. Herzlichen Dank an Isabel Mantell für die gewinnbringende Präventionsstunde und an Mina, die uns in allen möglichen Posen fotografierte.“ Jana heinRich Auf demWeg zum rückenfreundlichen Kindergarten Frau Mantell (links) mit den Mitarbeiterinnen des Kinder- gartens Pentling bei den Rückenübungen anzeige

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