Pentlinger Mitteilungsblatt
17 Pentlinger Mitteilungsblatt ausgabe 01/2019 die historische seite Januar 1989 – vor 30 Jahren In Graßlfing konnte an der Abfahrt der B16 ein geeignetes Grundstück zur Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätege- bäudes erworben werden. Die Gemeinde musste sich aufgrund der dorthin geleiteten Abwässer auch an den Kosten der Aufrüstung und Kapazitäts- erweiterung der Kläranlage Barbing beteiligen. Die Erneue- rung war für 400.00 Einheiten mit rund 25 Millionen DM Investitionssumme geplant, so dass die Gemeinde für 1989 mindestens 250.000 DM einplante. Januar 1999 – vor 20 Jahren In Niedergebraching wurde der neue Reitverein „Pferdesport- verein Niedergebraching“ gegründet (nachdem der ehemalige Reitsportverein die Anlage bei Familie Perzl verlassen hatte). Der Gemeinderat beschäftigte sich mit Vorschlägen zum Rat- haus-Neubau. Neben dem Entwurf eines Neubaus an alter Stelle mit Auslagerung des Kindergartens schlug die CSU einen Neubau neben demWertstoffhof zum Zusammenwachsen von Großberg und Pentling vor, wozu eine Stellungnahme des Landratsamtes angefordert werden sollte. Thomas Egenhofer erhielt die Goldene Ehrennadel für außer- gewöhnliche Verdienste um das Bayerische Rote Kreuz. Er war seit 1979 beim BRK und hatte schon tausende ehrenamtliche Stunden geleistet. Er war zudem seit der Gründung der Was- serwacht-Ortsgruppe Pentling dort aktiv, davon seit 10 Jahren als deren Vorsitzender. Januar 2009 – vor 10 Jahren Der „Papstkater“ Chico erhielt in den USA die Auszeichnung als „Katze des Jahres“ Die Gemeinderäte der Grünen/Aktiven forderten Lärmschutz- maßnahmen entlang der A93 für das neue Hohengebrachinger Baugebiet „Schloßbreiten“. Eine Kostenzusage für die Beauf- tragung eines entsprechenden Gutachtens lehnte der Gemein- derat aber schließlich ab, da die Lärmschutzwerte nicht über- schritten seien und der Bau eine beitragspflichtige Erschlie- ßung für die Hohengebrachinger Anwohner wäre. Die Interessengemeinschaft „Altes Rathaus Pentling“ wurde gegründet mit dem Ziel des Erhalts des alten, ortsbildprägen- den Gebäudes (Schulhaus für Pentling und Graß, aus 1904). Der Sprecher Erwin Hopfensperger kündigte eine Unterschrif- tensammlung an. monika Völkl Wie gefällt Ihnen unsere kleine „Zeitreise“ aus Pentling? Ihr Feedback gerne unter mitteilungsblatt.pentling@pentling.de Woast as no? Erinnerungen und Anekdoten aus Pentling lungsreisenden aus der Jungsteinzeit ist „Ötzi“. Sein Fund hat das Bild dieser Zeit deutlich verfeinert. Die Feuersteinstraße Eines der größten Feuersteinbergwerke Europas mit bis zu acht Meter tiefen Schächten befand sich bei Arnhofen (Abensberg). Vor rund 7.000 Jahren wurden Feuersteine von dort und Leng- feld (Bad Abbach) über 250 km bis in die Steinzeitsiedlungen des böhmischen Kessels transportiert. Die böhmischen Stein- zeitsiedler deckten bis zu zwei Drittel ihres Bedarfs an hochwer- tigem Feuerstein aus der Arnhofener Mine. Feuerstein war der bedeutendste Rohstoff der Jungsteinzeit. Wegen seiner hohen Härte und guten Spaltbarkeit wurden Werkzeuge und Waffen aus ihm hergestellt. Europas ältester Handelsweg verlief über das Donau- und Regental, also im heutigen Gemeindegebiet ent- lang der Route Matting – Unterirading – Weichslmühle – Schwalbennest. Wo es möglich war, transportierten die Händler den „Stahl der Steinzeit“ wahrscheinlich in Einbäumen auf den Flüssen. In Ufernähe hat man über 60 Fundstellen mit Feuer- steinrelikten entdeckt. Die Schlagabfälle ließ man liegen und markierte dadurch einen Weg nach Böhmen. Jungsteinzeitliche Siedlung zwischen Pentling und Hölkering Nicht weniger als 25 Bodendenkmäler im Gemeindegebiet wei- sen auf jungsteinzeitliche Ansiedlungen hin. So hat man auch in einer Notgrabung auf demGelände des heutigen Gewerbegebiets zwischen Pentling und Hölkering eine Siedlung aus der Jung- steinzeit entdeckt. Wegen der keramischen Funde und deren charakteristischen Verzierungen werden die jungsteinzeitlichen Niederlassungen der Linearbandkeramik (sog. Gruppe Oberlau- terbach, ca. 5.000 – 4.600 v. Chr.) und der Stichbandkeramik (sog. Münchshöfener Kultur, ca. 4.500 – 3.800 v. Chr.) zuge- ordnet. Bronzezeit (ca. 1.800 – 800 v. Chr. In der späten Jungsteinzeit tauchte das Kupfer als neuer, leicht formbarer und doch fester Werkstoff auf. Es wurde allerdings recht selten verwendet, meistens für Schmuck und kleine Dolche. Ab ca. 1.800 v. Chr. wurden Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus einer Legierung von etwa neun Teilen Kupfer und einemTeil Zinn hergestellt; beides musste importiert werden, Kupfer meist aus Tirol, den Ostalpen und vom Balkan, Zinn aus Cornwall, Böhmen oder Asien. Die Bronzezeit hatte begonnen. Nach wie vor lebten die Menschen von Ackerbau und Viehzucht. Spezia- lisierte Berufe – Bergbau, Bronzehandwerk, Handel etc. – kamen hinzu. Bronzezeitliche Hügelgräber In der mittleren Bronzezeit, der sog. Hügelgräberbronzezeit (etwa 1.600 bis 1.300 v. Chr.), errichtete man den Verstorbenen Grabhügel und stattete sie mit Beigaben aus. Wir finden in der Gemeinde Pentling vier einzelne Hügel sowie fünf Bestattungs- plätze mit (teilweise eingeebneten) Grabhügeln (im Volksmund irrtümlicherweise als „Keltengräber“ bezeichnet). Am deutlichs- ten erkennt man das Grabhügelfeld im Argle nördlich von Nie- dergebraching mit etwa 40 Erhebungen, ein zweites westlich von Graßlfing (teilweise schon auf Oberndorfer Gebiet), fast alle unberührt. Aus anderen Ausgrabungen wissen wir: Die Gräber mit einemDurchmesser von bis zu siebenMetern sind mit Stein- pflaster ausgelegt, auf denen man die Toten bettete. Eingefasst sind sie durch kreisrund aufgebaute Kränze aus Steinen. Darüber sind die Erdhügel aufgeschüttet. Die Verstorbenen wurden in ihrer Tracht, die Frauen mit Schmuck, die Männer mit ihren Waffen beigesetzt. Die Archäologen fanden auch Keramikgefäße, Tassen, Schalen und Schälchen. Auch hatte man den Toten Spei- sen und Getränke ins Jenseits mitgegeben. oRtsheimatPfleGeR PRof. dR. hans WeiGeRt
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