Mitteilungsblatt des Marktes Nittendorf

AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN UND MITTEILUNGEN DES MARKTES NITTENDORF JULI 2023 22 aller 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern Platz 7. Die drei Kennzahlen bestätigten, so der Polizeipräsident, somit das unverändert hervorragende Sicherheitsniveau für den Landkreis Regensburg. Auf verschiedene Deliktsbereiche näher eingehend, stellte Polizeipräsident Thomas Schöniger zum Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl fest, dass mit 18 Fällen in 2022 ein neuer Niedrigwert im 10-Jahres-Vergleich erzielt werden konnte. Gegenüber 2019 bedeute dies einen nochmaligen Rückgang um 38 Prozent. Bei der Straßenkriminalität, die die Gesamtheit aller Straftaten auf öffentlichen Plätzen undWegen beinhalte und die für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung eine hohe Bedeutung habe, sei im Vergleich zu 2019 ein Rückgang um 12 Prozent zu verzeichnen, von 766 Delikten in 2019 auf 675 Delikte in 2022. Bei der Rauschgiftkriminalität konnten 430 Fälle zur Anzeige gebracht werden, 18,5 Prozent mehr als imVorjahr und ein im 10-Jahres-Vergleich neuer Höchstwert.Was zeige, dass dieser Kriminalitätsbereich zwar zunehme, es sich aber um ein Kontrolldelikt handle. Der Wert also auch belege, dass die Polizei bei der Verfolgung dieser Delikte sehr engagiert und erfolgreich sei. Die Zahl der Verkehrsunfälle sei imVergleich zu 2019 um 3,8 Prozent zurückgegangen auf 5830 in 2022, 2019 seien es noch 6058 gewesen. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen ging von 891 in 2o19 auf jetzt 835 zurück (minus 6,3 Prozent); die bei Verkehrsunfällen getöteten Personen von 15 in 2019 auf 5 in 2022 (minus 67 Prozent). Bei den alkoholbedingten Unfällen sei ein Zuwachs festzustellen, von 59 Fälle in 2019 um knapp 14 Prozent auf 67 Fälle. Zurückgegangen seien die geschwindigkeitsbedingten Verkehrsunfälle; von 196 in 2019 auf 153 in 2022 (minus 21,9 Prozent). Bei Angriffen gegen Amts- und Mandatsträger seien in 2022 oberpfalzweit 96 Taten registriert worden; bei sogenannten Hasspostings seien es 35 gewesen. Landrätin Tanja Schweiger dankte den Vertretern der Polizei für die stets professionelle Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen. Welch große Bedeutung generell die Sicherheitslage für die Bürgerinnen und Bürger habe, zeige sich regelmäßig bei Umfragen, wo dieses Kriterium zu den am häufigsten genannten zähle, wenn es um die Lebens- und Wohnqualität einer Region oder eben auch eines Landkreises gehe. Im Landkreis Regensburg sei ein hoher Schutz- und Sicherheitsstandard gegeben, dies habe der Sicherheitsbericht 2022 eindrucksvoll bestätigt. Dem Polizeipräsidium Oberpfalz mit all seinen Dienststellen gebühre dafür ein besonderer Dank. Regensburg (RL). Der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt veranstaltete einen Fachtag zum Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt Leider ist es auch heute noch eine Tatsache, dass es in erster Linie Frauen und Kinder sind, die in häuslichen Gemeinschaften von Gewalt betroffen sind. Studien zeigen, dass in Deutschland jede vierte Frau Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Man kann außerdem davon ausgehen, dass in Deutschland jedes fünfte Kind in einem Haushalt aufwächst, in dem es regelmäßig zu Gewalt kommt. Die in Deutschland bereits seit 2018 in Kraft getretene Istanbul-Konvention verpflichtet sowohl die staatlichen Behörden als auch die Rechtspraxis, gewalttätige Vorfälle bei einer Entscheidung zum Sorge- oder Umgangsrecht zu berücksichtigen. Dieser Verantwortung nahm sich jetzt der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt an. Am 24.05.2023 waren insbesondere Familienrichterinnen (m, w, d), Anwältinnen (m, w, d), Fachkräfte der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Frauenhäuser, Verfahrensbeistände und Fachleute der Polizei eingeladen, sich intensiv mit den Folgen von häuslicher Gewalt für Kinder zu beschäftigen. Mit über 175 Anmeldungen war der Fachtag, der im Casino der REWAG stattfand, ausgebucht. Dr. Sandra Dlugosch vom Sozialdienst Katholischer Frauen in München schilderte in ihrem Vortrag anschaulich, in welchem Netz aus Angst, Ohnmacht und Hilflosigkeit Kinder und Jugendliche gefangen sind, die häusliche Gewalt miterleben müssen. Sie sind nicht nur dabei, wenn ihre Väter ihre Mütter psychisch unter Druck setzen, demütigen oder es gar zu körperlichen Übergriffen kommt, sondern sie sind auch selbst unmittelbar von der Gewalt betroffen und durch die miterlebte Gewalt in ihrer Entwicklung gefährdet. Studien zeigen, dass für diese Kinder das Risiko signifikant erhöht ist, in ihrem Leben zu erkranken oder erhebliche soziale Nachteile zu erleiden. So ist insbesondere das Risiko für Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände, posttraumatische Belastungszustände, aber auch kognitive Beeinträchtigen deutliche erhöht. Im Anschluss an diesen Vortrag klärte Ulrike Sachenbacher, Abteilungsleiterin am Familiengericht München, darüber auf, welche rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Regelung von Besuchskontakten zu beachten sind, wenn es Müttern gelungen ist, sich aus der gewalttätigen Partnerschaft zu lösen. Sie berichtete auch, wie am Familiengericht München in Fällen häuslicher Gewalt versucht wird, mittels eines speziellen Leitfadens den Schutz der Kinder sicherzustellen. Schließlich stellten Ursula Geiger-Gronau von der Beratungsstelle der Frauenhilfe München und Dominik Fischer vom Männerinformationszentrum München ihr Beratungskonzept vor, das speziell auf Fälle von häuslicher Gewalt abgestimmt ist. Eltern werden im Rahmen einer zunächst getrennten Beratung - die dann behutsam zu einer gemeinsamen Beratung ausgedehnt wird - in die Lage versetzt, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und wieder Erziehungsverantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Daneben werden die von Gewalt betroffenen Frauen stabilisiert und gestärkt, sowie die Männer befähigt, Verantwortung für ihre Gewalt zu übernehmen und ihr Verhalten zu ändern. Der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt will sich auch in Zukunft dem Schutz von Kindern annehmen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. So soll imAnschluss an den Fachtag überlegt werden, wie die Professionen, die mit häuslicher Gewalt zu tun haben, im Einzelfall noch besser vernetzt und die Verfahren optimiert werden können. Hintergrund zum Runden Tisch gegen häusliche Gewalt: Seit 2000 arbeiten verschiedene Professionen beim Regensburger Runden Tisch gegen häusliche Gewalt als Fachgremium gemeinsam daran, die Hilfsstruktur für von Gewalt betroffene Frauen im Raum Regensburg zu verbessern und durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit das Thema häusliche Gewalt nachhaltig in die öffentliche Diskussion einzubringen. Mitglieder des Runden Tisches sind alle in Stadt und Landkreis Regensburg am Thema „Gewalt gegen Frauen“ arbeitende Facheinrichtungen wie die Frauenhäuser, der Frauennotruf, einschlägige Beratungsstellen (u.a. der Kontakt e.V. und der Weiße Ring), Jugendämter, Gleichstellungsstellen aber auch z.B. der deutsche Ärztinnenbund oder Instanzen wie die Justizbehörden und die Polizei. Weitere Informationen zum Runden Tisch:  https://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/buergerbeteiligung/feste-austauschplattformen/runder-tisch-gegen-haeusliche-gewalt Weitere Informationen zum Thema Gewalt gegen  Frauen beim Landkreis Regensburg: https://www.landkreis-regensburg.de/gewalt-gegen-frauen/ Hilfen und Beratung für Frauen die Gewalt erfah-  ren haben: https://www.regensburg.de/fm/ 121/hilfe-fuer-frauen-2021.pdf Notfallkärtchen für Frauen die Gewalt erfahren  haben: https://www.regensburg.de/fm/121/ gleichstellungsstelle-notfallkarte-hilfe-und-beratung-fuer-frauen-bei-gewalt.pdf Hilfe bei häuslicher Gewalt: Autonomes Frauenhaus  Frauen helfen Frauen e.V. Postfach: 11 02 04 93015 Regensburg Telefon:(0941) 2 40 00 Fax:(0941) 2 80 25 20 Email: info@frauenhaus-regensburg.de Internet: www.frauenhaus-regensburg.de/ Frauen- und Kinderschutzhaus des Sozialdienstes  katholischer Frauen e.V. (SKF) Postfach: 11 02 43 93015 Regensburg Telefon:(0941) 56 24 00 Fax:(0941) 5 99 93 89 Email: frauen-kinderschutzhausregensburg@gmx.de Internet: www.skf-regensburg.de/ Frauennotruf Regensburg e.V.  Beratungsstelle für Frauen und Mädchen mit sexualisierten Gewalterfahrungen Alte Manggasse 1 93047 Regensburg Telefon:(0941) 2 41 71 Fax:(0941) 6 98 78 80 Email: frauennotruf-regensburg@r-kom.net Internet: www.frauennotruf-regensburg.de/ Polizei-Beauftragte der Polizei für Frauen und  Kinder Telefon: (0941) 506-1333 Bajuwarenstr. 2 c 93053 Regensburg Notruf der Polizei  Telefon: 110 Bundesweites Hilfetelefon  17 Sprachen, rund um die Uhr Telefon: 08000 116 016 www.hilfetelefon.de Anlaufstelle für (potentielle) Täter (m, w, d):  Kontakt Regensburg e.V. Hemauerstraße 6 93047 Regensburg (0941) 567 45 – 80 Fax: (0941) 56745-82 E-Mail: info@kontakt-regensburg.de Internet: https://www.kontaktregensburg.de/home/ Kinder in Fällen von häuslicher Gewalt besser schützen

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